Bei den längerfristig auftretenden Folgen einer Covid-19 Infektion spricht man vom Long-Covid Syndrom . Etwa zehn Prozent der Menschen, die an Covid erkrankt sind, entwickeln das sogenannte Post-Covid-Syndrom, auch Long-Covid genannt. Dahinter verbergen sich eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Symptome. Kurzatmigkeit, Geschmacks- und Geruchsveränderungen sowie Gelenkschmerzen sind unter den häufigsten. Eine besondere Rolle kommt der Fatigue zu, Ein häufiges Merkmal ist eine anhaltende, lähmende Erschöpfung nach überstandener Erkrankung.
Die Long-Covid Fatigue wird durch verschiedene Faktoren begünstigt. Dazu zählen Schädigungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Lungen oder der Nieren. Eine Gruppe von Forschern hat sich nun der Frage gewidmet, in welchem Umfang auch endokrinologische Faktoren eine Rolle spielen.
Endokrinologie ist die Lehre von den endokrinen Drüsen, also solchen, die Hormone direkt ins Blut abgeben. Hierzu gehören z. B. die Schilddrüse, die Nebenschilddrüse, die Nebennieren, die Hirnanhangsdrüse und die Bauchspeicheldrüse. Diese Drüsen verfügen über bestimmte Rezeptoren (ACE-2), die eine Eintrittspforte für Viren wie das SARS-CoV-2 Virus sind. Leiden Patient:innen unter einer Covid-19 Infektion, ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass sich das Virus auch an Organen verbreitet hat, die über diese Rezeptoren verfügen.
Gewebeanalysen haben zum Beispiel gezeigt, dass sich genetische Nachweise des Virus in verschiedenen Organen finden. Sie könnten Nekrosen an Hüftköpfen, Ödeme und die Rückentwicklung von Nerven erklären. Auch veränderte Kortisonspiegel könnten damit im Zusammenhang stehen.
Die Forscher kommen zu der Empfehlung, dass im Rahmen einer Post-Covid Rehabilitation ein endokrinologisches Assessment zum Standard werden sollte, um Folgeerscheinungen in diesem Zusammenhang erkennen zu können.
Geschäftsführerin
DAS REHAPORTAL