Unter der Schuppenflechte, in der Medizin auch als Psoriasis (ICD-Code: L40) bezeichnet, ist eine Hauterkrankung zu verstehen, deren Leitsymptome Schuppungen und Entzündungen der Haut sind. Der medizinische Begriff „Psoriasis“ stammt aus dem Griechischen. Bei der Schuppenflechte besteht in der Regel eine angeborene Veranlagung. Die Hauterscheinungen entstehen jedoch meist erst dann, wenn zusätzliche Auslösefaktoren hinzukommen. Die Schuppenflechte tritt in verschiedenen Schweregraden und Formen und oftmals schubartig auf.
Lesen Sie im folgenden Artikel wichtige Informationen zur Schuppenflechte sowie die Behandlung dieser in einer Reha.
Die Schuppenflechte ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen der Haut. Im Erwachsenenalter tritt die Schuppenflechte mit einer Häufigkeit von etwa ein bis drei Prozent auf. Bei Personen bis zu einem Alter von 18 Jahren tritt die Schuppenflechte mit einer Häufigkeit von rund 0,5-0,7 Prozent hingegen deutlich seltener auf.
Rund ein Drittel der Personen, die unter einer Schuppenflechte leiden, zeigen die ersten krankhaften Hautveränderungen bereits vor dem 18. Lebensjahr. Häufig tritt die Schuppenflechte während der Pubertät erstmals auf.
In der Medizin werden viele unterschiedliche Ausprägungen/Subtypen der Schuppenflechte unterschieden, wie z.B.:
Die Vielzahl der Patient:innen mit Schuppenflechte leidet unter der Form Psoriasis vulgaris. Hierbei entwickeln sich gerötete Flecken auf der Haut der Betroffenen, die mit silbrigen Schuppen bedeckt sind. Diese können größere Hautflächen bedecken und Juckreiz bei Betroffenen auslösen, wenn sie im Schub ist.
Während sich die oberflächlichen Schuppen leicht abkratzen lassen, sitzen die tieferen hingegen fester auf einer dünnen und jungen Schicht der Haut. Wenn diese Schuppenschicht entfernt wird, sind kleine Hautblutungen die Folge.
Grundsätzlich kann eine Schuppenflechte Patient:innen jedes Alters betreffen. Oftmals tritt sie jedoch erstmalig während der Pubertät oder auch zwischen dem 40. und dem 50. Lebensjahr auf. Typisch für eine Schuppenflechte ist ein schubweiser Verlauf. So gibt es bei Betroffenen Zeiten, in denen der Hautzustand mal besser und mal schlechter ist. Häufig lässt sich ein schlechterer Zustand im Frühjahr und Herbst beobachten. Dabei ist stets im Blick zu behalten, dass jede Schuppenflechte bei jedem Menschen unterschiedliche Verläufe annimmt.
Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft lässt sich eine Schuppenflechte ursächlich nicht heilen. Das Ziel aller Behandlungsmethoden ist daher einerseits, Patient:innen möglichst lange Phasen ohne belastende Hauterscheinungen, Juckreiz und Schmerzen auf der Haut zu ermöglichen, anderseits den Betroffenen trotz Hautveränderungen gute Wege zur Steigerung ihrer Lebensqualität zu eröffnen.
Da eine Schuppenflechte in verschiedenen Ausprägungen und Formen auftritt, spricht man davon, dass sie viele Gesichter hat. Die Diagnose einer Schuppenflechte ist daher stets von einer Dermatolog:in zu stellen oder zu bestätigen.
Zu den Aufgaben von Hautärzt:innen gehört es, eine geeignete Therapie anzuregen. Was einer Patient:in bei einer Schuppenflechte hilft, muss nicht zwangsläufig bei allen anschlagen.
Bei einer Schuppenflechte ist zu unterscheiden zwischen den Ursachen für die Erkrankung und den Auslösern für die Hauterscheinungen.
Menschen, die unter einer Schuppenflechte leiden, besitzen eine gewisse genetische Veranlagung für die Erkrankung. Aus diesem Grund haben Kinder, deren Eltern bereits unter einer Schuppenflechte leiden, ein deutlich höheres Risiko, ebenfalls zu erkranken.
Häufig bricht die Krankheit jedoch meist erst dann aus, wenn ein bestimmter Auslösefaktor hinzukommt, der bei jedem Menschen unterschiedlich sein kann. Ebenfalls sind solche Fälle bekannt, in denen die Symptome auftreten, ohne dass sich jedoch ein spezieller Auslöser erkennen lässt. Ein fehlgeleitetes Immunsystem ist der wichtigste Faktor beim Ausbruch der Erkrankung. Bei einem Schub reagieren die Immunzellen ähnlich wie bei einer Verletzung der Haut. Sie lösen Entzündungsreaktionen in der Haut aus und beschleunigen gleichzeitig Vorgänge zur Hauterneuerung. Aus diesem Grund bilden sich bei betroffenen Personen kontinuierlich zu viele neue Hautzellen. Die Oberhaut erneuert sich bei gesunden Menschen in einem Intervall von etwa vier Wochen. Bei Personen mit Schuppenflechte dauert dieser Zyklus hingegen nur drei bis vier Tage.
Diese Faktoren kommen als Auslöser eines Schuppenflechteschubs in Betracht:
Aktuell ist es nicht möglich, eine Schuppenflechte ursächlich zu heilen. Die Anzahl und Ausprägung der Schübe können mithilfe moderner Behandlungsansätze jedoch spürbar reduziert werden.
Die Grundlage für jeden therapeutischen Ansatz bei einer Schuppenflechte ist die richtige Pflege der Haut. Diese ist bei Patient:innen häufig trocken. Aus diesem Grund sollten rückfettende und ölhaltige Produkte für die Hautpflege eingesetzt werden. Zur äußerlichen Therapie werden zudem Cremes und Salben direkt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Zusätzlich kann die Haut mit ultraviolettem Licht bestrahlt werden.
Es gibt verschiedene Medikamente, welche u.a. die Tätigkeit des Immunsystems unterdrücken bzw. reduzieren. Diese wirken auf den ganzen Körper, indem das Medikament als Tablette eingenommen oder gespritzt wird. Darüber hinaus ist es der Medizin heutzutage möglich, biotechnologische Eiweiße, sogenannte Biologika, zur Therapie der Psoriasis herzustellen.
Die grundlegende Erkrankung lässt sich nicht beheben. Aus diesem Grund verfolgen Reha-Maßnahmen zum einen das Ziel, auslösende Faktoren im Leben der Betroffenen zu reduzieren. Zum anderen soll die Patient:in während der Reha lernen, so mit der Erkrankung umzugehen, dass die Lebensqualität möglichst wenig darunter leidet.
Gegen den Auslösefaktor Stress lernen Pateint:innen beispielsweise Entspannungsübungen, wie etwa Progressive Muskelentspannung und Meditation. Spielen Begleiterkrankungen wie z.B. das metabolische Syndrom eine Rolle, wird auch darauf eingegangen. Gerade in der Reha ist die ganzheitliche multimodale Therapie der Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg, um nicht nur die Psoriasis selbst, sondern auch die Schwere der Begleiterkrankungen zu reduzieren.
Zudem bieten ausgewählte Kliniken eine verhaltensmedizinisch-orientierte Rehabilitation (VOR) an. In diesem speziellen Setting wird noch individueller auf die psychische Komponente und Probleme bei der Krankheitsbewältigung eingegangen.
Bei der Schuppenflechte handelt es sich um eine nicht ansteckende Erkrankung, die mit juckenden und schmerzhaften Hautveränderungen einhergehen kann. Bis heute gibt es keine Möglichkeit, die Erkrankung ursächlich zu behandeln. Nach gestellter Diagnose durch einen Hautarzt gibt es jedoch verschiedene Behandlungsoptionen, die für Patient:innen eine deutliche Linderung der Symptomatik mit sich bringen können.
Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter genetische Veranlagung, Stress, Hautverletzungen und Infektionen. Auch bestimmte Medikamente wie Betablocker und Lithium können die Symptome der Schuppenflechte verschlimmern.
Schuppenflechte ist eine chronische Erkrankung, die derzeit nicht heilbar ist, aber effektiv behandelt werden kann. Behandlungsmöglichkeiten umfassen topische Medikamente, Lichttherapie und systemische Therapien, einschließlich Biologika, die auf das Immunsystem einwirken, um die Entzündungsreaktion zu kontrollieren.
Schuppenflechte ist überwiegend genetisch bedingt und kann durch bestimmte Auslöser wie Stress, Infektionen oder Hautirritationen aktiviert werden. Es handelt sich um eine autoimmune/ autoinflammatorische Erkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise gesunde Hautzellen angreift und zu schneller Zellteilung und Entzündung führt.
Übergewicht sollte vermieden werden. Zudem ist der Konsum von Alkohol und das Rauchen nachteilig, da diese Faktoren die Symptome verschlimmern können. Ebenfalls wichtig ist, irritierende Hautprodukte, Hautverletzungen und extreme Temperaturen zu meiden, die zu weiteren Hautreizungen führen können.
Chefärztin für Dermatologie und Allergologie