Hörgeschädigte Menschen können unter den gleichen Krankheitsbildern leiden wie andere Patienten. Die Rehabilitation erfordert jedoch aufgrund der besonderen Kommunikationssituation teilweise zusätzliche Ausstattung und qualifiziertes Personal. Am Beispiel der orthopädischen Reha finden Sie hier weitere Informationen
In der Reha können eine Vielzahl orthopädischer Erkrankungen und Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates therapiert werden. Dazu gehörten beispielsweise:
- Unfall- und Verletzungsfolgen
- Amputationsnachsorge
- Operationen an der Wirbelsäule oder an den Extremitäten
- Degenerativ-rheumatische
Erkrankungen
- Neuro-orthopädische Krankheitsbilder
- Chronisch-entzündliche rheumatische Krankheitsbilder
- Osteoporose
Daneben können in einigen orthopädischen Rehakliniken auch psychosomatische Krankheitsbilder im Zusammenhang mit orthopädischen Erkrankungen, chronisches Schmerzsyndrom oder sogar Tinnitus
behandelt werden
Für Schwerhörige ist das Zuhören teilweise anstrengend. Erforderliche Hörhilfen sind manchmal nicht vorhanden oder werden nicht verwendet. Außerdem muss beachtet werden, dass das Hörvermögen auch mit Hörhilfe häufig eingeschränkt bleibt. Betroffene brauchen dann nicht nur lautsprachliche, sondern auch zusätzliche visuelle Informationen.
Für die Kommunikation mit gehörlosen Menschen ist es wichtig, dass das Personal und die Bezugspersonen Kenntnisse in deutscher Gebärdensprache haben. Auch schriftliche Kommunikation kann ergänzend genutzt werden.
Es gibt verschiedene Arten von Hörschädigungen, die unterschiedliche Ursachen, Schweregrade und Behandlungsmöglichkeiten mit sich bringen.
Grundsätzlich werden Hörschädigungen in Schallleitungs-, Schallempfindungs- und kombinierte Schwerhörigkeiten eingeteilt.
- Bei einer Schallleitungsschwerhörigkeit liegen die Ursachen im Außen- oder Mittelohr. Beispiele hierfür sind Fremdkörper im Gehörgang, Ohrenschmalzpfropfen, Gehörgangsentzündungen, Tumore, Otosklerose oder Trommelfellverletzungen.
- Schallempfindungsschwerhörigkeit ist ein Oberbegriff für Hörschädigungen, deren Ursache im Innenohr oder am Hörnerv liegt. Hierzu zählen beispielsweise Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) oder Lärmschwerhörigkeit.
- Von einer kombinierten Schwerhörigkeit spricht man, wenn sowohl eine Schallleitungs-, als auch eine Schallempfindungsschwerhörigkeit vorliegt.
Andere Arten von Hörschädigungen sind der Hörsturz oder Morbus Menière.
Wie stark die Beeinträchtigung jeweils ist, hängt stark vom Grad des Hörverlustes ab. Die Ausprägung kann von einem geringgradigen Hörverlust bis zu einem an Taubheit grenzenden Hörverlust reichen. Je nach Art und Ausprägung des Hörverlustes können medizinische Eingriffe, Medikamente oder Hilfsmittel wie Hörgeräte oder Cochlea-Implantate genutzt werden, um das Hörvermögen zu verbessern.
Um Hörgeschädigten und gehörlosen Patienten den Aufenthalt in der Rehaklinik zu erleichtern, sind besondere Ausstattungsgegenstände und qualifiziertes Personal von großer Bedeutung. Wecker und Klingeln können beispielsweise durch Lichtwecker und Lichtblitzklingeln ausgetauscht werden. Außerdem kann ein Internetzugang sinnvoll sein, um die Kommunikation per Schriftsprache oder Video-Chat zu ermöglichen.
Auch Gebärdendolmetscher oder Therapeuten mit Kenntnissen in Deutscher Gebärdensprache helfen gehörlosen Patienten, den Aufenthalt in der Rehaklinik so angenehm wie möglich zu gestalten.
Durch die Berücksichtigung der speziellen Anforderungen für Hörgeschädigte kann das gleiche Therapieangebot genutzt werden wie in einer regulären orthopädischen Reha.
Neben Physiotherapie und medizinischer Trainingstherapie gehören meist dazu:
- Funktionelle Bewegungstherapie
- Wärme- und Kältetherapie
- Rückenschule
- Hydrogymnastik im Bewegungsbad
- Ergotherapie
- Psychologische Beratung
- Psychotherapie
Auch eine Sozialberatung, die Ernährungstherapie sowie das Erleneren von Entspannungsmethoden sind Teil der Reha.
Durch Anpassungen der Ausstattung und Schulung des Personals kann der Aufenthalt in einer orthopädischen Rehabilitationseinrichtung für Menschen mit Hörschädigungen barrierefrei gestaltet werden. Alle gängigen orthopädischen Behandlungsmöglichkeiten können somit auch für Menschen mit Hörschädigungen zugänglich gemacht werden.