Gesundheitspolitik im Fokus: Die Bedeutung von PROMs wächst stetig 30.01.2024

Zuletzt aktualisiert: 02.09.2024 | Lesedauer: ca. 3 Min.

DAS REHAPORTAL untersucht Patient Reported Outcomes im Rehabereich schon viele Jahre in Form von Pilotstudien in den Fachbereichen OrthopädiePsychosomatikOnkologie  und Neurologie. Letztes Jahr ist die erste große sektorenübergreifende Erhebung in der Orthopädie mit 130 Rehaeinrichtungen an den Start gegangen. In dieser werden Patient:innen mit Hüft- oder Kniegelenkersatz oder chronischen Rückenschmerzen gebeten, eine persönliche Einschätzung zu ihrem Gesundheitszustand abzugeben. Die standardisierten Fragebogen-Sets kommen werden zu mehreren Zeitpunkten eingesetzt, um einen Verlauf beschreiben zu können:

  • vor einer Operation im Krankenhaus
  • vor und nach der Reha
  • 3 Monate nach der Reha

Auch in der Öffentlichkeit, im gesundheitspolitischen Kontext und im Rahmen der Gesetzgebung hat die Erhebung und Nutzung von PROMs-Daten in jüngster Vergangenheit an Bedeutung gewonnen. 

Gemäß §135a SGB V sind Leistungserbringer zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der von ihnen erbrachten Leistungen verpflichtet. Die Leistungen sollen dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse entsprechen und in einer fachlich gebotenen Qualität erbracht werden. Dies betrifft auch Rehabilitationseinrichtungen, die sich an einrichtungsübergreifenden Maßnahmen der Qualitätssicherung, insbesondere zur Verbesserung der Ergebnisqualität, beteiligen müssen. Mit standardisierten PROMs-Befragungen ist Rehakliniken ein Instrument an die Hand gegeben, das über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehend zur Erfassung und Beurteilung der Ergebnisqualität beiträgt und somit die Qualitätssicherungsverpflichtungen unterstützt.

Im Oktober 2023 veröffentlichte die Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung ihre Siebte Stellungnahme und Empfehlung zur „Weiterentwicklung der Qualitätssicherung, des Qualitäts- und des klinischen Risikomanagements (QS, QM und kRM)“. Innerhalb der Qualitätsbeurteilung wird nun auch die Aufnahme von Erfahrungen von Patient:innen (PREMs) und die Berücksichtigung der patientenberichteten Ergebnisqualität (PROMs) empfohlen. Nach einer freiwilligen Pilotanwendung in den kommenden zwei Jahren sollen die Erhebung von PROMs und PREMs in Krankenhäusern verbindlich werden. Zudem sollen PROMs in das Qualitäts- und Versorgungsmonitoring integriert und Teil der qualitätsabhängigen Vergütung werden. Weitere Informationen und die Einordnung in den VBHC Kontext gibt es hier .

Mit den gegebenen Rahmenbedingungen werden PROMs immer weiter in der Fokus rücken und somit weiter Anwendung in den verschiedenen Sektoren des Gesundheitswesen finden.

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Portrait von Gina-Sophie Labahn.
M.Sc. Public Health and Administration

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
DAS REHAPORTAL