Dr. Thomas Bingger und Dr. Wolfgang Bair, die beiden Chefärzte der Paracelsus Klinik Scheidegg stellen klar, dass Krebspatient:innen insbesondere während der Chemo- oder Strahlentherapie auf keinen Fall fasten sollten. Die Erkrankung und die Behandlung selbst stellen eine große Belastung dar, weshalb der Körper unbedingt auf die Energie aus der Nahrung angewiesen ist. Viele Tumorpatient:innen, haben bereits mit niedrigem Gewicht zu kämpfen. Eine Fastenkur kann hier zusätzlich schaden. Wenn keine aktive Tumorerkrankung vorliegt spricht in der Regel nichts gegen eine Fastenkur. Diese sollte allerdings maximal über einen Zeitraum von drei Wochen gehen, mit dem Arzt oder der Ärztin besprochen werden und bestenfalls unter ärztlicher Aufsicht stattfinden.
Rund 61.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an Darmkrebs . Ob eine Fastenkur Krebserkrankungen wie Darmkrebs vorbeugen kann ist nicht wissenschaftlich belegt. Empfehlenswert ist es weniger als 500g rotes Fleisch pro Wochen, dafür ein- bis zweimal in der Woche Fisch zu essen. Bei Getreideprodukten sollte die jeweilige Vollkornvariante bevorzugt werden.
Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Milchprodukte können ebenfalls helfen, die Gesundheit zu fördern und Krebserkrankungen vorzubeugen. Da Ernährung eine wichtige Rolle zur Vorbeugung, aber auch bei der Genesung spielt, ist Ernährungsberatung in vielen onkologischen Rehakliniken ein fester Bestandteil der Behandlung. Auch Sport und Bewegung haben einen deutlichen positiven Einfluss auf die Gesundheit und können das Krebs- und Rezidivrisiko um 20 bis 30 Prozent verringern. Die Deutsche Krebshilfe empfiehlt wöchentlich drei Trainingseinheiten von 60 Minuten oder sechsmal wöchentlich 30 Minuten, um die positiven Effekte der Bewegung zu erreichen.
ehemalige studentische Mitarbeiterin
DAS REHAPORTAL