Parkinson

Zuletzt aktualisiert: 20.03.2024 | Lesedauer: ca. 15 Min.

Morbus Parkinson ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen weltweit und derzeit die neurologische Erkrankung, die in der Bevölkerung am stärksten zunimmt. Es wird davon ausgegangen, dass ca. 2% der Menschen über 60 Jahren an Parkinson leiden. Die Ursache der Erkrankung ist in den meisten Fällen nicht bekannt. Derzeit sind nur Therapien zur Verbesserung der Symptome möglich.

Was ist Morbus Parkinson?

Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems, die hauptsächlich die motorischen Funktionen beeinflusst. Sie ist durch das fortschreitende Absterben von Nervenzellen in einem bestimmten Bereich des Gehirns, insbesondere der Substantia nigra, gekennzeichnet. Diese Nervenzellen sind normalerweise für die Produktion des Neurotransmitters Dopamin verantwortlich, der eine Schlüsselrolle bei der Regulation der Bewegungen spielt.

Die Hauptmerkmale von Parkinson sind Tremor (Zittern), Bradykinesie (verlangsamte Bewegungen), Rigor (Muskelsteifheit) und posturale Instabilität (beeinträchtigtes Gleichgewicht und Haltung). Neben den motorischen Symptomen können auch nicht-motorische Symptome auftreten, darunter Störungen des Schlafes, der Stimmung, des Geruchssinns und der kognitiven Funktionen.

Parkinson ist eine chronische Erkrankung, die oft im Alter auftritt, aber auch jüngere Menschen betreffen kann. Die genaue Ursache der Parkinson-Krankheit ist noch nicht vollständig verstanden, und es gibt keine Heilung. Die Behandlung konzentriert sich in der Regel darauf, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Medikamentöse Therapien, physiotherapeutische Übungen und in einigen Fällen chirurgische Eingriffe können in der Management-Strategie eingeschlossen werden.

Was sind die Ursachen für Morbus Parkinson?

Bei Betroffenen mit Morbus Parkinson sterben Zellen im Mittelhirn, im Bereich der „schwarzen Substanz“ (Substantia nigra) ab. Da die Nervenzellen in dieser Hirnregion den wichtigen Botenstoff Dopamin produzieren, kommt es zu einem zunehmenden Dopaminmangel. Wenn ca. 60% dieser Zellen abgestorben sind, tritt das klinische Bild eines Parkinson-Syndroms auf.

Dopamin ist wichtig für die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen. Ist dieser Botenstoff nicht ausreichend vorhanden, werden die Signale zur unzureichend weitergegeben. Bemerkbar macht sich dies durch eine gestörte Feinmotorik. Durch den Dopaminmangel kommt es außerdem zu einem Ungleichgewicht mit anderen Botenstoffen im menschlichen Körper. Die nun relativ betrachtet höhere Menge an z. B. dem Botenstoff Acetylcholin könnte die Ursache für Muskelsteifheit und Zittern von Parkinson-Patient:innen sein und somit eine Art Folgeerscheinung darstellen. Außerdem steht das Ungleichweicht an Nervenbotenstoffen im Verdacht, Depressionen zu begünstigen oder gar auszulösen. 

Etwa 75 Prozent aller Parkinson Patient:innen leiden unter dem primären Parkinson-Syndrom. Die Ursache des idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) oder der auch „echter“ Parkinson genannten Erkrankung ist unbekannt. Wissenschaftler:innen vermuten, dass bei Betroffenen mit Parkinson die Nervenzellen nur unzureichend abgebaut werden können oder eine Überproduktion des zellschädigenden Stoffes vorliegt.

In wenigen Fällen können genetische Veränderungen als Ursachen diagnostiziert werden. Diese seltene, monogenetische Form wird auch als familiäres Parkinson-Syndrom bezeichnet. Die Genmutation als Ursache für das Zellsterben ist bei dieser Form von Parkinson vererbbar.

Bei dem sekundären (symptomatischen) Parkinson-Syndrom können die Ursachen eindeutig identifiziert werden. Das Zellsterben bzw. der Dopaminmangel wird durch Medikamente, Hirnverletzungen oder Vergiftungen ausgelöst. Auch können Krankheiten wie eine Gehirnentzündung, Morbus Wilson oder ein Gehirntumor ursächlich für Morbus Parkinson sein.

Neben dem Morbus Parkinson gibt es auch atypische Parkinson-Syndrome. Bei diesen Parkinson-Syndromen sterben die Rezeptoren (Annahmestellen) für das Dopamin in den tiefen Hirnstrukturen ab, sodass das Dopamin seine Wirkung im Hirn nicht mehr entfalten kann. Dies führt zu anfänglich sehr ähnlichen Symptomen wie beim Morbus Parkinson. Diese Erkrankungen verlaufen meist schneller fortschreitend und mit zusätzlichen Begleitsymptomen wie Blutdruckstörungen, Augenbewegungsstörungen oder Gedächtnisverlust. Zudem können Parkinson-Syndrome auch auftreten, wenn andere Ursachen die Tiefenhirnstrukturen (Basalganglien) beeinträchtigen. Das ist zum Beispiel bei bestimmten Hirnblutungen, Infektionen oder einem veränderten Hirndruck der Fall.

Typische Symptome bei Morbus Parkinson

Vor über 200 Jahren wurde die Erkrankung durch James Parkinson beschrieben. Als Hauptsymptome führt er folgende auf:

  • Zittern (Tremor),
  • Muskelsteifigkeit (Rigor),
  • Bewegungsarmut (Hypokinese) und
  • Bewegungslosigkeit (Akinese).

Diese motorischen Symptome schränken die Beweglichkeit ein. Das zeigt sich häufig schon früh in verlangsamten Bewegungen (Bradykinese), Beeinträchtigungen der Schrift. Die Stimme wird häufig monoton und leise. Die Mimik wirkt starr. In vielen Fällen kommt es im Verlauf zu einem zunehmend kleinschrittigem Gangbild. Auch laufen die Betroffenen nach vorne gebeugt. Das Hinsetzen und Aufstehen bereitet Probleme. Teilweise kommt es im Bewegungsablauf zu einer plötzlichen Starre (Freezing/Einfrieren). Durch die gestörte Reizübertragung zwischen den Nerven ist besonders die Feinmotorik betroffen. Dies zeigt sich besonders beim Schreiben, Trinken, Essen, Zähneputzen und Schuhe binden.

Anfänglich sprechen all die Symptome gut auf Medikamente an, im Verlauf nimmt dies jedoch zunehmend ab. Dies macht die Behandlung durch Medikamente im fortgeschrittenem Stadium schwieriger. Heutzutage werden zunehmend nichtmedikamentöse Therapien etabliert, um die Sprache und die Motorik positiv zu beeinflussen.

Neben den motorischen Symptomen treten auch nichtmotorische Symptome auf:

  • eine Riechstörung,
  • Obstipation (Stuhlverstopfung),
  • Schlafstörung (REM-Schlafverhaltensstörung) oder eine
  • gedrückte Stimmungslage.

Häufig bestehen die nichtmotorischen Symptome schon Jahre vor den motorischen und können somit als Vorstufe der Parkinson-Erkrankung gesehen werden. Bei der REM-Schlafverhaltensstörung bewegen sich Betroffene stark im Traum und schlagen teilweise um sich. 70-80% der Menschen, die im Traum um sich schlagen, entwickeln in den darauffolgenden 10 bis 15 Jahren eine Parkinson-Erkrankung. Im Verlauf der Erkrankung können auch andere nichtmotorische Symptome, wie zum Beispiel Blutdruckstörungen, Augenbewegungsstörungen, kognitive Beeinträchtigungen oder Störungen beim Wasserlassen, auftreten.

Schematische Darstellung von Nervenimpulse im Gehirn.

Die fünf Stadien der Parkinson-Erkrankung

Zu Beginn verläuft Parkinson oft schleichend. Zur Beschreibung des Krankheitsverlaufs wurde die Krankheit in fünf Stadien unterteilt. Wie schnell die Erkrankung voranschreitet, lässt sich nicht vorhersagen und ist individuell. Im Durchschnitt dauert ein Stadium etwa zwei bis fünf Jahre.

Stadium 0: Anfangsstadium
Im Anfangsstadium beginnt das Absterben der Hirnzellen, ohne dass Betroffene Symptome feststellen können.

 

Stadium 1: Einsetzen der Symptome

Erst wenn mehr als die Hälfte der Gehirnzellen, die für die Produktion von Dopamin zuständig sind, zerstört sind, kommt es zu ersten auffälligen Symptomen. In diesem Stadium sind die Symptome nur leicht ausgeprägt und meistens auf eine Körperhälfte beschränkt.

 

Stadium 2: Beidseitige Symptomatik

Jetzt treten die Symptome in beiden Körperhälften gleichermaßen auf. Es kommt zu deutlichen Sprach- und Gangstörungen. Auch Antriebslosigkeit und Depressionen können zunehmend eine Rolle spielen.

Stadium 3: Verlangsamte Bewegungen

Die Symptome werden immer ausgeprägter. Die Bewegungen verlangsamen sich zunehmenden und die Muskeln versteifen.

 

Stadium 4: Ausgeprägte Symptomatik

In diesem Stadium ist die Symptomatik voll entwickelt. Die Betroffenen sind im Alltag bereits stark eingeschränkt und zunehmend auf Hilfe angewiesen.

 

Stadium 5: Hilfs- und Pflegebedürftigkeit

Die Betroffenen sind ab diesem Stadium vollständig auf Hilfe angewiesen. Fortbewegung ist nur noch mit Gehhilfen oder einem Rollstuhl möglich. Einige Patient:innen entwickeln auch Gedächtnisstörungen.

Lebenserwartung

Optimal behandelte Patient:innen mit idiopathischem Parkinson haben heute fast die gleiche Lebenserwartung wie gleichaltrige gesunde Personen. Wenn heute jemand mit 63 Jahren die Diagnose Parkinson bekommt, kann er schätzungsweise noch mit weiteren 20 Lebensjahren rechnen. Atypische Parkinson-Syndrome, bei denen die Betroffenen nicht oder kaum auf eine Behandlung mit L-Dopa ansprechen, schreiten meist rascher voran. Sie haben in der Regel eine deutlich schlechtere Prognose.

Untersuchungen und Diagnose

In der Regel wird die Diagnose durch einen Neurologen oder eine Neurologin gestellt. Manche Kliniken bieten auch spezielle Sprechstunden für Parkinson an. Es gibt verschiedenen Möglichkeiten, um eine Parkinson-Erkrankung zu diagnostizieren:

  • Gespräche mit dem Arzt oder der Ärztin: Im ersten Gespräch wird die Krankengeschichte erhoben. Wichtige Punkte können dabei sein, welche Symptome beobachtet werden, seit wann die Symptomatik besteht, wie stark ausgeprägt sie ist und ob es eventuelle Vorerkrankungen gibt.
  • Körperliche und neurologische Untersuchung: Bei der Untersuchung testet der Arzt oder die Ärztin beispielsweise die Reflexe, die Sensibilität oder die Beweglichkeit der Muskeln und Gelenke. Außerdem kann beobachtet werden, ob die Hauptsymptome von Parkinson wie Zittern, verlangsamte Bewegungen, Gang- oder Sprechstörungen vorliegen.
  • Parkinson-Test (L-Dopa-Test): Beim sogenannten L-Dopa-Test erhalten die Betroffenen einmalig das Medikament L-Dopa, dass standardmäßig zur Therapie von Parkinson eingesetzt wird. Wenn die Symptome dadurch gelindert werden, liegt mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine Parkinson Erkrankung vor. Da diese Methode allerdings auch falsche Ergebnisse liefern kann, wird sie nicht routinemäßig als Diagnostik bei Verdacht auf Parkinson durchgeführt.
  • Bildgebende Verfahren: Computertomografie (CT) oder Kernspintomografie (MRT) können das Gehirn bildlich darstellen, sodass Tumore oder andere Erkrankungen des Gehirns als Ursache für die Symptome ausgeschlossen werden können.
  • Sonderfall (genetisch bedingter Parkinson): Diese Form von Parkinson lässt sich mithilfe von molekulargenetischen Untersuchungen diagnostizieren.

Therapien bei Parkinson

Die direkte Ursache von Parkinson kann bisher nicht behandelt werden. Zur Verbesserung der Symptome kommen medikamentöse, nicht medikamentöse und auch operative Verfahren infrage.

Die medikamentösen Therapien beruhen insbesondere auf dem Ersatz des Dopamins. Dies geschieht in der Regel dadurch, dass den Patient:innen mit einem primären Parkinson-Syndrom eine Vorstufe des Dopamins (Levodopa oder auch L-Dopa gennant) in Tablettenform oder als Tropfen verabreicht wird. Diese Substanz wird vom Körper zu Dopamin verstoffwechselt und in den Hirnzellen aufgenommen. L-Dopa hat kaum Nebenwirkungen, kann aber nach mehreren Jahren der Einnahme zu Bewegungsstörungen führen. Auch werden Schwankungen in der Wirksamkeit beobachtet. Deshalb wird der Wirkstoff häufig erst Betroffenen über dem 70. Lebensjahr verordnet. Liegt ein atypisches Parkinson-Syndrom vor, zeigt L-Dopa keine oder nur eine geringe Wirksamkeit. Zur medikamentösen Behandlung von Morbus Parkinson werden auch Dopaminagonisten verwendet. Diese Substanzen setzen an den gleichen Rezeptoren wie das Dopamin an. Dopaminagonisten haben in der Regel jedoch eine längere Halbwertszeit. Die unterschiedlichen Medikamente haben unterschiedliche Wirkungs- und Nebenwirkungsprofile. Deshalb ist die medikamentöse Behandlung immer in enger Absprache durchzuführen.

Auch zum Einsatz kommen beispielsweise:

  • Spritzen mit Apomorphin

  • MAO-B-Hemmer
  • Anticholinergika
  • NMDA-Antagonisten

Nichtmedikamentöse Therapien gewinnen in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Speziell für Parkinson entwickelte Sprachtherapien üben mit den Betroffenen ganz gezielt ein moduliertes und lautes Sprechen. Studien haben gezeigt, dass diese Verbesserung zum Teil über mehrere Monate, sogar Jahre anhalten kann. Auch wurden spezielle Bewegungs-Trainingsformen mit sehr großamplitudigen Bewegungen für Parkinson-Patient:innen entwickelt. Auch hier gibt es mittlerweile gute Studien, die zeigen, dass derart intensive Übungen die Beweglichkeit signifikant verbessert und diese Verbesserung auch mehrere Monate anhält. Weiterhin gibt es Studien darüber, dass intensive sportliche Aktivität zum Beispiel durch Tanz oder Tai Chi nicht nur die Ausdauer, sondern auch die Beweglichkeit und Koordination bei Parkinson spürbar steigern. Nicht medikamentöse Therapien haben daher Eingang in die Leitlinien-Empfehlungen vieler Fachgesellschaften gefunden.

Zusätzlich gibt es noch operative Therapieverfahren der Tiefenhirnstimulation (THS) und Pumpentherapien. Diese Verfahren sind ebenfalls seit über 20 Jahren im Einsatz und in einigen Patientengruppen haben sie eine große Bedeutung. Diese Therapien werden vornehmlich eingesetzt, wenn die Parkinsonmedikamente nicht mehr konstant wirken und es zu einer fluktuierenden Ausprägung der Parkinson-Symptome kommt. Dies ist in der Regel nach sechs bis zehn Jahren der Fall. Die Entscheidung für diese Therapien muss sehr individuell getroffen werden.

Neurologische Rehabilitation bei Morbus Parkinson

Die neurologische Rehabilitation bei Morbus Parkinson nimmt an Bedeutung beständig zu. In den letzten Jahren wurde anerkannt, dass nicht medikamentöse Therapien frühzeitig beginnen müssen, damit Betroffene optimal von diesen Therapien profitieren und der Krankheitsverlauf damit positiv beeinflusst wird. Die intensive Behandlung sollte für drei bis sechs Wochen erfolgen. Die Wiederholung einer intensiven Rehabilitation ist alle ein bis zwei Jahre vorgesehen.

In einer Rehabilitation (Reha) für Parkinson-Patienten stehen verschiedene therapeutische Maßnahmen im Vordergrund, die darauf abzielen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, ihre motorischen Fähigkeiten zu erhalten oder zu verbessern und mögliche funktionelle Einschränkungen zu minimieren. Die genauen Therapieansätze können je nach individuellen Bedürfnissen und dem Krankheitsverlauf variieren. Hier sind einige typische Elemente, die in einer Parkinson-Reha enthalten sein können:

  • Physiotherapie (Krankengymnastik): Gezielte Übungen werden durchgeführt, um die Muskulatur zu stärken, die Beweglichkeit zu fördern und Gleichgewichtsprobleme zu verbessern.
  • Ergotherapie: Die Therapie zielt darauf ab, die Selbstständigkeit im Alltag zu fördern. Hierzu gehören Übungen zur Feinmotorik und zur Bewältigung täglicher Aufgaben.
  • Logopädie: Sprach- und Schlucktherapie können wichtig sein, da Parkinson auch Auswirkungen auf die Muskulatur im Bereich des Mundes und des Rachens haben kann.
  • Medikamentenmanagement: Die Anpassung und Optimierung der Parkinson-Medikation wird überwacht und gegebenenfalls angepasst.
  • Psychotherapie und psychosoziale Unterstützung: Diese kann dabei helfen, mit den emotionalen Herausforderungen der Krankheit umzugehen und Strategien für den Umgang mit Stress zu entwickeln.
  • Sport- und Bewegungstherapie: Angepasste Sportprogramme können dabei helfen, die Beweglichkeit zu verbessern und die Muskulatur zu stärken.
  • Gangschulung: Training zur Verbesserung der Gangsicherheit und -effizienz ist ein wichtiger Bestandteil der Rehabilitation.
  • Hilfsmittelberatung: Die Patient:innen erhalten Beratung bezüglich geeigneter Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern können.

Abseits der konventionellen Methodik zur Parkinson-Rehabilitation, gibt es heutzutage auch innovativere Ansätze, um Patient:innen zu mobilisieren. Viele Rehakliniken z.B. bieten mittlerweile im Rahmen der Sport- und Bewegungstherapie auch Yoga, Tanztherapie, Gestaltende Kunsttherapien oder neumoderne Spieltherapien (Wii Sports, VR, etc.) an.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Rehabilitation bei Parkinson individuell auf die Bedürfnisse und den Krankheitsverlauf jedes Patienten abgestimmt sein sollte. Die Therapieziele können je nach Phase der Krankheit variieren, von der Verbesserung der Symptome bis zur Anpassung an die fortschreitende Natur der Erkrankung. Ein interdisziplinäres Team, bestehend aus Ärzten, Therapeuten und Pflegepersonal, arbeitet zusammen, um einen ganzheitlichen Ansatz für die Rehabilitation zu gewährleisten.

Eine neurologische Rehabilitation im Rahmen einer Anschlussheilbehandlung ist insbesondere sinnvoll nach der Versorgung mit einer Tiefenhirnstimulation, einer Medikamentenpumpe oder aber auch nach einem Krankenhausaufenthalt zur medikamentösen Optimierung. Hierdurch können die Effekte der stationären Behandlung weiter verbessert werden.

Für Patient:innen die keinen operativen Eingriff oder Krankenhausaufenthalt hinter sich haben, eignet sich die Reha als Heilverfahren, um eine intensive Rehabilitation zu gewährleisten. So werden die ambulanten Therapieansätze über einen kurzen Zeitraum intensiviert, um die Autonomie und Regeneration der Patient:innen zu fördern.

Voraussetzungen für eine Rehabilitation bei Parkinson

Hauptaufgabe einer Rehabilitation ist es, die Erwerbsfähigkeitsminderung abzuwenden, den Arbeitsplatz durch die Rehabilitationsmaßnahmen zu erhalten und die Pflegebedürftigkeit der Betroffenen zu vermeiden. Dazu muss die Selbstständigkeit gewahrt werden und klinische Symptome, die den Alltag beeinträchtigen, behandelt werden. Das heißt, die Rehabilitation muss aus medizinischer Sicht erforderlich sein. Die Rehabilitationsbehandlung wird in der Regel vom Hausarzt/von der Hausärztin oder vom Facharzt/von der Fachärztin beantragt.

Ergänzende Hilfsangebote

Hauptaufgabe einer Rehabilitation ist es, die Erwerbsfähigkeitsminderung abzuwenden, den Arbeitsplatz durch die Rehabilitationsmaßnahmen zu erhalten und die Pflegebedürftigkeit der Betroffenen zu vermeiden. Dazu muss die Selbstständigkeit gewahrt werden und klinische Symptome, die den Alltag beeinträchtigen, behandelt werden. Das heißt, die Rehabilitation muss aus medizinischer Sicht erforderlich sein. Die Rehabilitationsbehandlung wird in der Regel vom Hausarzt/von der Hausärztin oder vom Facharzt/von der Fachärztin beantragt.

Ergänzende Hilfsangebote

Für Betroffene kann es sinnvoll sein, sich neben den therapeutischen und medizinischen Behandlungen eine Selbsthilfegruppe zu suchen, um sich mit anderen Erkrankten auszutauschen, Tipps zur Bewältigung des Alltags mit der Krankheit zu erhalten und über Unsicherheiten und Zweifel zu sprechen.
Es gibt eine Vielzahl an Hilfsmitteln wie beispielsweise Gehhilfen, spezielles Besteck oder Trinkbecher, die den Alltag erleichtern können. Das medizinische oder therapeutische Personal kann feststellen, welche Hilfsmittel individuell hilfreich sein können. Mit einer ärztlichen Verordnung werden die Kosten dafür in vielen Fällen von der Krankenkasse übernommen.

Angehörige

Auch für Angehörige kann die Erkrankung eines nahestehenden Menschen eine große Veränderung bedeuten. Um besser zu verstehen, was die Diagnose Parkinson bedeutet und wie die Krankheit sich entwickeln kann, ist es hilfreich, sich zu informieren. Auch bezüglich der Möglichkeit auf Unterstützung sollten Angehörige frühzeitig aktiv werden und beispielsweise eine Pflegestufe beantragen, um beim Fortschreiten der Krankheit nicht überlastet zu werden. Allgemein sollte bei allen Beteiligten das Bewusstsein geschaffen werden, dass die Angehörigen zwar im Alltag unterstützen können, aber nicht die Rolle von pflegerischem oder therapeutischem Personal einnehmen sollten. Es ist wichtig, dass die Angehörigen ihr eigenes Wohl nicht aus den Augen verlieren.

Gegebenenfalls können Selbsthilfegruppen oder psychologische Unterstützung helfen, einen guten Umgang mit der Situation zu finden.

Portrait von Gina-Sophie Labahn.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
DAS REHAPORTAL