Jedes Jahr führen Millionen Arbeitsunfälle weltweit zu längeren Ausfallzeiten – mit weitreichenden Folgen für Betroffene und Gesundheitssysteme. Eine aktuelle Studie der Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf beleuchtet nun, wie digitale Nachsorgeprogramme wie Telerehabilitation Patient:innen helfen können, nachhaltige Fortschritte zu erzielen und den Weg zurück ins Arbeitsleben zu finden.
Telerehabilitation ermöglicht es Betroffenen, unabhängig von Zeit und Ort an ihrer Genesung zu arbeiten. Digitale Übungsanleitungen, spielerische Bewegungsübungen (Exergames) und virtuelle Therapiegespräche sind zentrale Bestandteile, die es Patient:innen erleichtern, Therapieinhalte im Alltag zu verankern. Der flexible Zugang zu den Programmen hilft, klassische Barrieren wie Zeitmangel oder räumliche Distanz zu überwinden.
Das interdisziplinäre Forschungsteam um Lukas Lange-Drenth und Prof. Holger Schulz führte Interviews mit 27 Schlüsselpersonen durch, darunter Patient:innen, Therapeut:innen und Programmentwickler:innen von Telerehabilitationsprogrammen. Ziel der Studie war es, praxisnahe Empfehlungen für effektive und zugängliche Telerehabilitationsprogramme zu entwickeln, die sich an den Bedürfnissen aller Beteiligten orientieren.
Digitale Reha-Angebote bieten viele Vorteile. Besonders hervorgehoben wurden:
Die Studie verdeutlicht jedoch auch, wo es Verbesserungsbedarf gibt. Die häufigsten Hindernisse waren:
Die Forschenden betonen, dass digitale Angebote auf die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmenden abgestimmt sein müssen. Dazu gehört eine hohe Benutzerfreundlichkeit und damit einfache Bedienung der Programme. Zusätzlich sollten Schulungen für Patientinnen, Patienten und Fachpersonal durchgeführt werden. Regelmäßige persönliche Termine zwischen Patient:innen und therapeutischem Termin sollten das digitale Angebot ergänzen.
Die Ergebnisse zeigen: Telerehabilitation hat das Potenzial, die Nachsorge effizienter und zugänglicher zu machen. Gleichzeitig ist es entscheidend, technische und soziale Hürden abzubauen, um eine breite Akzeptanz zu gewährleisten.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie in der Fachzeitschrift JMIR Formative Research.
JMIR PublicationsGeschäftsführerin
DAS REHAPORTAL
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
DAS REHAPORTAL