Long-Covid-Patienten profitieren in Bad Griesbach von ganzheitlicher Therapie 27.03.2023

Zuletzt aktualisiert: 29.05.2024 | Lesedauer: ca. 2 Min.

Schätzungsweise 17 Millionen Menschen in Europa leiden derzeit an den Langzeitfolgen einer Covid-Infektion. Die Symptome sind vielfältig – Schädigungen der Lungenfunktion und des Herz-Kreislauf-Systems, neurologische Defizite, kognitive Einschränkungen und chronische Erschöpfung sind nur einige Beispiele. Im Passauer Wolf Bad Griesbach erhalten Betroffene im Rahmen einer neurologischen Reha eine ganzheitliche Behandlung, die Kompetenzen aus der Neurologie, Geriatrie und der Inneren Medizin vereint.

Je nach diagnostizierten Organschädigungen und Aktivitätslimitierungen können wir auf die richtigen Behandlungsmethoden zurückgreifen. Entsprechend dem jeweiligen Therapieschwerpunkt setzen wir u. a. auf Physiotherapie, Atemtherapie, Ergotherapie, Osteopathie, Physikalische Maßnahmen, neuropsychologische Behandlungsansätze und Entspannungstechniken wie Achtsamkeitsübungen, Autogenes Training, Lymphdrainage und HydroJet.
Dr. Stefan Kley, Leitender Oberarzt der Neurologie im Passauer Wolf Bad Griesbach

Long-Covid ist eine komplexe Erkrankung, die ganz unterschiedliche Ausprägungen annehmen kann. Um auf die individuellen Beschwerden passgenau reagieren zu können, hat man im Passauer Wolf Bad Griesbach schon früh begonnen, ein ganzheitliches Post-Covid-Konzept zur Behandlung im Rahmen der Neurologischen Rehabilitation auszuarbeiten, das an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse angepasst wird.

Portrait von Dr. Oliver Meier und Dr. Stefan Kley.
Dr. Meier und Dr. Kley setzen das Konzept für Betroffene um.

Ein weiterer wichtiger Baustein der Therapie ist die Erarbeitung eines geeigneten Umgangs mit der Erkrankung. Für viele Betroffene ist es schwierig, das Leben an die neuen Belastungsgrenzen anzupassen. Um so wichtiger ist es, Aktivitäten gemäß der eigenen Belastungsgrenzen zu planen, um eine Rückkehr in einen selbstständigen Alltag zu ermöglichen.

Häufig leiden Betroffene neben den körperlichen Symptomen zusätzlich unter einer starken psychischen und emotionalen Belastung. »Viele Erkrankte sind massiv verunsichert und erleben Unverständnis und Ratlosigkeit beim Partner, bei Kollegen, beim Arbeitgeber und auch bei Ärzten. Das macht etwas mit der Selbstwahrnehmung der Patienten, erzeugt Frustration, Scham oder Wut«, erklärt Dr. Kley. Im Passauer Wolf wird deshalb von Anfang an viel Wert darauf gelegt, Verständnis für die Situation der Patient:innen zu zeigen und realistische Perspektiven für die Zukunft aufzuzeigen. Da die Genesung häufig ein langwieriger Prozess ist, unterstützt das Team die Patient:innen dabei, bereits kleine Fortschritte zu würdigen, um die Motivation auch in schwierigen Phasen aufrecht zu erhalten.

Portrait von Lisa Valerie Valett.

ehemalige studentische Mitarbeiterin
DAS REHAPORTAL