Leben mit Stoma: Reha hilft! 16.10.2023

Zuletzt aktualisiert: 06.06.2024 | Lesedauer: ca. 3 Min.

Begleitende Rehabilitation für den Umgang mit einem Stoma

Für Menschen, die ein Stoma bekommen, ist dies oft eine große psychische Belastung. Ein Stoma ist eine künstlich angelegte Öffnung im Körper, die durch eine Operation geschaffen wird. Es kann sich um einen Ausgang für den Darm oder die Harnblase handeln. Dies ermöglicht es, Abfallprodukte des Körpers auszuscheiden, wenn der normale Weg aufgrund von Krankheiten oder Operationen nicht mehr funktioniert. Ein Beutel oder eine Vorrichtung wird über dem Stoma getragen, um die Abfallstoffe aufzufangen. Zu den häufigsten Ursachen zählen

  • Tumore (z. B. Darmkrebs )
  • chronische Darmentzündungen (z.B. Morbus Crohn , Colitis ulcerosa , Divertikulitis) aber auch
  • chronische oder akute Krankheiten des Verdauungssystems
  • angeborene Fehlbildungen des Darms oder
  • Verletzungen durch Unfälle.

Leider erhalten Patient:innen nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus oft nicht genug Informationen über den Umgang mit ihrem Stoma. Viele fühlen sich unsicher im täglichen Leben damit. Deshalb ist es sinnvoll, nach der Akuttherapie eine Anschlussrehabilitation  (AHB) in Betracht zu ziehen. In Reha-Kliniken, wie der Paracelsus Klinik Scheidegg, stehen erfahrene Fachleute und speziell geschulte Stoma-Therapeuten bereit, um Betroffenen zu helfen und Unterstützung zu bieten. Hier lernen Patienten, wie sie sich um ihr Stoma kümmern und wie sie damit im Alltag zurechtkommen. Die Pflegefachkräfte in der Klinik geben Anleitungen und Ratschläge zur Stoma-Versorgung, und gemeinsam werden individuelle Lösungen gefunden. Hierbei hat der Patient selbst Mitspracherecht. Das Hauptziel der Rehabilitation ist es, den Betroffenen zu helfen, selbstständig zu werden.

Gastroenterologe im weißen Shirt vor Bücherregal mit weiß-blauen Fachbüchern
Der interdisziplinäre Austausch zwischen den verschiedenen Abteilungen, die sich um die Patienten kümmern, ist uns sehr wichtig und stellt auch für die Patienten eine Sicherheit dar.
PD Dr. Holger G. Hass, Chefarzt und Medizinischer Geschäftsführer der Paracelsus Klinik Scheidegg

Hilfsmittel für ein gutes Leben mit Stoma

Es gibt heutzutage viele Hilfsmittel, Beutelsysteme und Hygieneartikel, die Stoma-Patienten das Leben erleichtern. Dazu gehören Produkte zum Schutz der Haut um das Stoma, spezielle Gürtel und sogar Bademode. Diese Hilfsmittel ermöglichen es den Betroffenen, ihren Alltag, ihre Arbeit und Freizeitaktivitäten normal fortzusetzen. Menschen, die gerne schwimmen oder Ballsportarten spielen, können dies ebenfalls tun, solange sie auf einen festen Sitz des Stomabeutels achten und spezielle Abdeckkappen verwenden, um Verletzungen zu vermeiden. Auch Reisen sind mit einem künstlichen Ausgang möglich, denn es gibt verschiedene Beutelsysteme, die eine unkomplizierte Versorgung sicherstellen.

Fachübergreifender Austausch für Sicherheit

In der Paracelsus Klinik Scheidegg erhalten Patienten wertvolle Tipps von Ernährungsberatern, um Stuhlunregelmäßigkeiten und damit verbundene Probleme im Alltag zu verhindern. Ein interdisziplinärer Austausch zwischen verschiedenen Abteilungen sorgt dafür, dass die Patienten umfassend betreut werden und sich sicher fühlen.

Durch Reha gestärkt zurück ins Leben 

Stoma-Patienten, die sich möglicherweise aus Angst vor Entdeckung von der Gesellschaft zurückziehen, können in der Rehabilitation Gleichgesinnte treffen. Der Austausch mit anderen, die ebenfalls ein Stoma haben, kann Mut machen und das Selbstwertgefühl stärken. Dadurch erlangen die Betroffenen das Selbstbewusstsein, um aktiv am Leben teilzunehmen.

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Weitere Informationen zur

→ Paracelsus Klinik Scheidegg
Portrait von Annabelle Neudam

Geschäftsführerin
DAS REHAPORTAL