Eine Operation am Darm ist ein chirurgischer Eingriff, der nicht nur den Verdauungstrakt betrifft, sondern auch einen Wendepunkt im Leben der Patient:innen darstellt und einen Einfluss auf die Lebensqualität nehmen kann. Für viele Menschen bedeutet eine Darm-OP daher mehr als nur einen medizinischen Eingriff, denn hinterher stehen sie eventuell vor neuen alltäglichen Herausforderungen im Umgang mit Beschwerden, Einschränkungen und Ängsten.
Lesen Sie im folgenden Artikel alle wichtigen Informationen zur Darm-OP und was nach einer solchen in der Reha gemacht wird.
Die Darmchirurgie umfasst Operationen des Dünndarms (Duodenum), des Dickdarms (Kolon), des Enddarms (Rektum) und des Analkanals. Dabei werden sowohl gutartige Veränderungen wie Polypen und Adenome als auch bösartige Tumore (Krebs ), aber auch Entzündungen wie Appendizitis und Divertikulitis behandelt.
Eine Operation des Darms ist notwendig, wenn die jeweilige Erkrankung nicht durch Ernährungsumstellung, Medikamente inklusive Antibiotika oder mithilfe anderer Verfahren, zum Beispiel einer endoskopischen Polypabtragung, behandelt werden kann. Die gilt insbesondere für bösartige Tumore, die unbehandelt schwere Komplikationen bis zum Tod zu Folge haben können.
Stellt Ihre Ärztin oder Ihr Arzt eine akute Gefährdung im Bereich des Darms fest, wie beispielsweise
ist eine notfallmäßige Darm-OP meist notwendig.
Bevor eine Darmoperation durchgeführt wird, sind verschiedene Vorbereitungen notwendig, um eine präzise Diagnose und sichere Durchführung zu gewährleisten. Zunächst führen Ärzt:innen unterschiedliche Untersuchungen durch, um den Zustand des Darms genau zu beurteilen. Dazu zählen eine Darmspiegelung, Ultraschalluntersuchungen und manchmal auch eine Kontrastmittelröntgenaufnahme.
Im Vorfeld der Operation erfolgen die üblichen medizinischen Untersuchungen, wie Bluttests, Blutdruckmessungen und ein EKG. Sollten Patient:innen Blutverdünner einnehmen, müssen diese vor dem Eingriff abgesetzt werden. Um Komplikationen zu vermeiden, ist es wichtig, dass Patient:innen für die Operation nüchtern sind.
Die meisten Darmoperationen werden unter Vollnarkose durchgeführt. Abhängig von der Art des Eingriffs kann es notwendig sein, vor der Operation eine Darmentleerung durchzuführen. Diese Maßnahme trägt dazu bei, optimale Bedingungen für den chirurgischen Eingriff zu schaffen und Sicherheit für die Patient:innen zu gewährleisten.
Ursachen für die gängigen Dünndarm-Operationen, die operativ behandelt werden müssen, sind:
Wucherungen in der Darmschleimhaut, die in das Darminnere hineinragen und bösartig entarten können. Um die Entstehung eines Tumors aus einem Polypen heraus zu verhindern, kann eine Dünndarm-OP zur Entfernung der Polypen notwendig werden.
Verwachsungen zwischen Dünndarmschlingen, meist nach vorangegangenen Operationen oder Entzündungen im Bauchraum, die zu Schmerzen und Verdauungsstörungen, im Extremfall zum Darmverschluss führen können.
Zählen zu den häufigen Gründen einer Dünndarm-OP. Sie können durch verschiedene Ursachen wie Verwachsungen (Adhäsionen) oder Tumoren entstehen und führen zu einer lebensbedrohlichen Unterbrechung der Darmdurchgängigkeit.
Die Behandlung besteht oft in der operativen Entfernung des blockierten Abschnitts des Dünndarms (Darmresektion). In einigen Fällen ist ein vorübergehender oder dauerhafter künstlicher Darmausgang (Dünndarmstoma) notwendig, um die Verdauung sicherzustellen.
Entzündungen, wie sie bei Morbus Crohn vorkommen, können zu schwerwiegenden Komplikationen und Vernarbungen führen. Diese Erkrankung erfordert häufig operative Eingriffe, um die betroffenen Darmabschnitte zu entfernen. Durch eine Segmentresektion wird das entzündete Gewebe entfernt und die Symptome gelindert. Bei schweren Fällen kann die Anlage eines künstlichen Darmausgangs (Stoma) notwendig sein.
Bei Divertikeln handelt es sich um Ausstülpungen der Darmschleimhaut. Diese können sich entzünden, was zu einer sogenannten Divertikulitis (Divertikel-Entzündung) führt. Auch diese entfernt der Arzt operativ bei anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden oder erheblichen Risiken für die Gesundheit.
Ursache dessen ist der Verschluss eines Blutgefäßes, dass den Darm versorgt, woraufhin dieser nicht ausreichend mit Blut und Nährstoffen versorgt wird. Die Folge ist das Absterben des betroffenen Darmabschnittes. Der Mesenterialinfarkt stellt daher häufig einen Notfall dar. Eine schnelle chirurgische Intervention ist notwendig, um den betroffenen Dünndarmteil zu entfernen und die Blutversorgung wiederherzustellen.
In diesem Bereich kommt es häufig zu entzündlichen Erkrankungen und zu Tumorentstehung. Dickdarm-OPs finden daher häufiger statt als Dünndarm-OPs.
Je nach Ursache muss ein größeres oder kleineres Stück des Dickdarms entfernt werden (Darmresektion). Folgende Erkrankungen des Dickdarms erfordern meistens einen endoskopischen oder sogar operativen Eingriff:
Darmentzündungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sind chronische Erkrankungen, die den Dickdarm betreffen und bei Komplikationen eine Operation notwendig machen. Bei Colitis ulcerosa wird häufig der gesamte Dickdarm entfernt, um die Entzündung zu beseitigen und Komplikationen zu vermeiden. Morbus Crohn, der alle Teile des Verdauungstrakts betreffen kann, erfordert manchmal die Entfernung schwer entzündeter oder verengter Darmabschnitte. Ziel der Operationen ist es, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Dickdarmkrebs , auch als Kolonkarzinom und Rektumkarzinom bekannt, ist eine häufige Krebsart, die den Dickdarm betrifft. Die chirurgische Entfernung des Tumors ist die primäre Behandlungsoption und umfasst oft auch die Entfernung benachbarter Lymphknoten, um eine vollständige Entfernung der Krebszellen zu gewährleisten. Nach der Operation sind möglicherweise weitere Behandlungen wie Chemotherapie oder Strahlentherapie notwendig, um das Risiko eines Rückfalls zu verringern. Früherkennung und rechtzeitige Behandlung sind entscheidend für die Heilungschancen.
Divertikel können auch im Dickdarm auftreten, da vor allem im Bereich des linken Dickdarms. Sind mehrere vorhanden, wird dies als Divertikulose bezeichnet. Einzelne oder mehrere dieser Divertikel können sich entzünden, was zu einer sogenannten Divertikulitis (Divertikel-Entzündung) führt. Bei höhergradiger Entzündung besteht die Gefahr der Perforation mit Ausbildung einer Bauchfellentzündung (Peritonitis).
Sind gutartige Wucherungen in der Schleimhaut des Dickdarms, die jedoch ein potenzielles Risiko für eine bösartige Entartung darstellen. Größere oder schwer zugängliche Polypen werden chirurgisch entfernt, um das Risiko einer Krebsentwicklung zu minimieren. Die Entfernung dieser Polypen erfolgt oft endoskopisch, kann jedoch bei größeren Polypen eine offenere chirurgische Methode erfordern. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen, Polypen frühzeitig zu erkennen und zu entfernen.
Operationen im Bereich des Anus sind notwendig, um verschiedenen Erkrankungen zu behandeln, die erhebliche Beschwerden verursachen können. Die Art des chirurgischen Eingriffs hängt dabei von der jeweiligen Erkrankung und ihrer Schwere ab. Zu diesen Krankheiten zählen:
Operationen bei Hämorrhoiden sind notwendig, wenn starke und wiederkehrende Beschwerden bestehen, die mit konservativen Methoden nicht mehr behandelbar sind. Kleinere Hämorrhoiden können durch Verödung oder Gummibandligatur behandelt werden. Größere Hämorrhoiden werden oft nach der Longo-Methode operiert, die weniger postoperative Schmerzen verursacht. Heutzutage werden Hämorrhoiden überwiegend mit lokalen Maßnahmen behandelt.
Analfisteln, die sich als entzündliche Kanäle zwischen dem Analkanal und der Hautoberfläche bilden, erfordern häufig einen chirurgischen Eingriff. Bei der Operation wird die Fistel ausgeschnitten oder eröffnet, um die Eiteransammlung zu beseitigen. Eine rechtzeitige Behandlung ist wichtig, um Infektionen und weitere Komplikationen zu vermeiden.
Analfissuren sind schmerzhafte Risse in der Analschleimhaut, die oft durch harten Stuhl oder chronische Verstopfung verursacht werden. Wenn konservative Behandlungen wie Salben und Diätänderungen nicht erfolgreich sind, kann eine Operation erforderlich werden. Der Eingriff beinhaltet typischerweise die Entfernung des geschädigten Gewebes und manchmal eine kleine Durchtrennung des Schließmuskels, um den Druck zu verringern und die Heilung zu fördern.
Analkrebs ist eine seltene, aber ernsthafte Erkrankung, die überwiegend durch eine Radio-Chemotherapie gut behandelbar sind. Nur sehr kleine Analrandtumore werden primär chirurgisch entfernt. Vorteil der Radio-Chemotherapie ist der Funktionserhalt des Schließmuskels und damit die Verhinderung eines dauerhaften künstlichen Darmausgangs.
Marisken sind harmlose Hautfalten am Anus, die jedoch Beschwerden verursachen können und aus ästhetischen Gründen entfernt werden. Die chirurgische Entfernung erfolgt meist ambulant unter lokaler Betäubung. Der Eingriff ist relativ unkompliziert und zielt darauf ab, die störenden Hautlappen zu entfernen und die Beschwerden zu lindern.
Darm-Operationen umfassen verschiedene chirurgische Verfahren, die sich nach der zugrunde liegenden Erkrankung und deren Schweregrad richten. Zu den häufigsten Methoden zählen die minimal-invasive Chirurgie (laparoskopische Operationen) bis hin zur roboterunterstützten OP, bei der Chirurg:innen kleine Schnitte und Kameras nutzen, um den Eingriff durchzuführen, und die offene Chirurgie, bei der Operateur:innen einen größeren Schnitt in der Bauchdecke machen, um direkten Zugang zum Darm zu erhalten.
Spezifische Techniken wie die Verödung oder Gummibandligatur bei Hämorrhoiden, die Segmentresektion bei Tumoren oder entzündlichen Darmerkrankungen, und die Fistel-Exzision bei Analfisteln sind ebenfalls gängige Verfahren. Jede Methode zielt darauf ab, die betroffenen Darmabschnitte zu behandeln, Komplikationen zu vermeiden und die Heilung zu fördern.
Ein künstlicher Darmausgang, auch Stoma genannt, ist eine Verlegung des Darmes mit einer Ableitung des Darminhalts durch die Bauchdecke nach außen in ein spezielles Beutelsystem. Ärzt:innen legen ein Stoma vorübergehend oder dauerhaft an, abhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung und dem Heilungsverlauf. Ein zeitlich begrenzt liegendes Stoma wird oft nach Darmoperationen notwendig, um den betroffenen Darmabschnitt zu entlasten und eine unkomplizierte Heilung zu gewährleisten.
Denken Sie nach einer Darmkrebsoperation an eine regelmäßige Nachsorge!
Wie jede Operation ist auch eine Darm-OP mit Risiken und möglichen Komplikationen verbunden. Unter anderem können Nachblutungen, Nervenverletzungen oder Infektionen auftreten, wie es bei allen operativen Eingriffen der Fall sein kann. In seltenen Fällen kann es zu Undichtigkeiten an der Darmnaht kommen, die eine erneute Operation erforderlich machen können. Auch Verwachsungen sind möglich, die auch viele Jahre nach der Operation noch Beschwerden verursachen können.
Stuhlunregelmäßigkeiten wie Verstopfung, Durchfall oder krampfartige Schmerzen beim Stuhlgang treten häufig nach einer Darmoperation auf, vor allem wenn die Chirurg:innen einen Teil des linken Dickdarms entfernen. Diese Patient:innen müssen ihre Ernährung umstellen, da der Dickdarm die Nahrung nicht mehr ausreichend eindicken kann. Eine Ernährungsberatung kann hier sinnvoll sein.
Die Erfolgsquote der Behandlung variiert je nach zugrunde liegender Erkrankung. Bei lokalen Tumoren ohne Metastasen bestehen gute Heilungschancen nach Entfernung des Tumors. Bei Colitis ulcerosa kann durch die Entfernung von Dickdarm und Enddarm die Erkrankung geheilt werden.
Nach einer Darmoperation beginnt die postoperative Phase mit der Überwachung im Aufwachraum. Dort werden üblicherweise nach 1 bis 2 Tagen die Drainagen entfernt. Der Nahrungsaufbau erfolgt schrittweise und schonend. Der Krankenhausaufenthalt dauert in der Regel 3 bis 5 Tage. Während der ersten Wochen nach dem Eingriff sollten größere körperliche Anstrengungen vermieden werden, um die Heilung nicht zu gefährden.
Direkt nach der Operation können Veränderungen in den Stuhlgewohnheiten auftreten, wie vermehrte Blähungen, erhöhte Stuhlfrequenz und flüssiger Stuhl. Solange der Stuhl zu flüssig ist, ist es wichtig, den Flüssigkeitsverlust durch ausreichendes Trinken auszugleichen.
Für Patient:innen mit einem künstlichen Darmausgang ist regelmäßige Pflege entscheidend. Nach einer kurzen Gewöhnungsphase ist ein Leben ohne bedeutende Einschränkungen möglich. Es ist möglich, normal zu essen und zu trinken sowie alltägliche Aktivitäten wie gewohnt auszuüben. Pro Tag werden durchschnittlich etwa 300 ml breiiger Stuhl über den künstlichen Darmausgang ausgeschieden. Es kann jedoch zu Variationen in der Ausscheidung kommen, und eine längere Ausbleibeperiode erfordert ärztliche Abklärung.
Grundsätzlich kommt eine Rehabilitation nach einer Darmoperation für Patient:innen in verschiedenen Situationen in Frage:
Betroffene, die eine Darmoperation hinter sich haben und sich im Krankenhaus stabilisiert haben, können von einer Rehabilitationsmaßnahme profitieren (Anschlussheilbehandlung LINK). Diese hilft dabei, die körperliche Leistungsfähigkeit wiederherzustellen und den Genesungsprozess zu unterstützen.
Betroffene mit Darmproblemen, die trotz Behandlung weiterhin Symptome wie Schmerzen oder Verdauungsprobleme haben, können von einer Rehabilitation profitieren. Diese kann dazu beitragen, die Symptome besser zu kontrollieren und zu verstehen, um ihren Alltag besser bewältigen zu können.
Betroffene, deren Lebensqualität aufgrund von Darmproblemen beeinträchtigt ist, wie zum Beispiel durch chronische Schmerzen oder Einschränkungen in der Alltagsbewältigung, können von einer Rehabilitation profitieren. Diese zielt darauf ab, die körperliche Funktion zu verbessern, die Selbstständigkeit zu fördern und die Lebensqualität zu steigern.
Nach Darmoperationen ist die Teilnahme an einer Rehabilitationsmaßnahme sinnvoll. Je nachdem welcher Darmabschnitt entfernt wurde, wieviel Restdarm verbleibt, ob ein künstlicher Darmausgang gelegt wurde, ob postoperative Komplikationen auftraten und ob eine nachfolgende adjuvante Chemotherapie erforderlich ist, aber auch wie psychisch der Eingriff verkraftet wurde, variiert die Genesungsdauer und Maßnahmen in einer Rehaklinik.
Im ersten Schritt lernen Sie das Ärzte- und Therapeutenteam kennen, das Ihre Beschwerden und Symptome sorgfältig untersucht und Ihre bisherigen Befunde überprüft, um anschließend einen individuellen Rehabilitationsplan zu erstellen.
Das Ziel der Rehamaßnahme ist es, Sie nach einer Darm-OP für die Rückkehr in den Alltag vorzubereiten und zu stärken, sowohl körperlich als auch psychisch. Das Behandlungsprogramm in der Rehaklinik kann dabei beispielsweise folgende Maßnahmen umfassen:
Nach einer Darmoperation ist eine spezialisierte Ernährungsberatung entscheidend, um die Ernährung individuell anzupassen und eventuelle Verdauungsprobleme zu bewältigen. Die Beratung umfasst die Auswahl geeigneter Nahrungsmittel, die Förderung einer ausgewogenen Ernährung zur Unterstützung der Heilung und die Vermeidung von Komplikationen wie Nährstoffmangel oder Verdauungsbeschwerden.
Zur Verbesserung der Kraft, Ausdauer und Mobilität nach einer Darmoperation werden maßgeschneiderte Sport- und Bewegungstherapien angeboten. Diese Therapien zielen darauf ab, Muskelabbau entgegenzuwirken, die Beweglichkeit zu verbessern und das Risiko von Gelenkproblemen zu reduzieren. Sie helfen auch, die Lungenfunktion zu optimieren und das Fatigue-Syndrom zu mildern.
Diese Maßnahmen umfassen psychologische Unterstützung und Beratung, um mit den emotionalen Belastungen nach einer Darmoperation umzugehen. Patient:innen
erhalten Hilfe bei der Bewältigung von Ängsten, Konzentrations- und Schlafstörungen sowie beim Umgang mit Stoma und Stomakomplikationen. Auch Gruppenbesprechungen mit anderen Betroffenen helfen Ihnen.
Damit Sie nach Ihrer Rehabilitation selbstbewusst und gestärkt in Ihren Alltag zurückkehren können, vermitteln das Rehateam Ihnen praktische Kenntnisse und Alltagstipps im Umgang mit Ihrer Darmerkrankung und den damit verbundenen Symptomen. Sie erhalten Unterstützung, um Ihre Arbeitsfähigkeit bestmöglich zu erhalten oder wiederherzustellen.
Vor und nach einer Darmoperation ist es wichtig, dass Patient:innen verstehen, was sie während und nach dem Eingriff erwartet. Die Operation bietet oft die Möglichkeit, eine Vielzahl von Darmerkrankungen wie Tumore, Divertikel oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen zu behandeln. Während des Eingriffs können jedoch wie bei jeder Operation Risiken auftreten, darunter Nachblutungen, Infektionen oder in seltenen Fällen eine Undichtigkeit der Darmnaht, die eine erneute Operation erforderlich machen könnte.
Nach der Darm-OP beginnt für die Patient:innen ein Genesungsprozess, der durch eine sorgfältige Nachsorge und Rehabilitation unterstützt wird. Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern und die Normalität im Alltag wiederherzustellen. Dazu ist sowohl eine gezielte körperliche Stärkung als auch die individuelle Betreuung und Aufklärung über mögliche Folgen und Verhaltensweisen nach der OP entscheidend, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen und Komplikationen zu minimieren.
Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Thema Darmkrebs.
Es gibt verschiedene Darmoperationen wie die Entfernung von Tumoren, Polypen oder entzündeten Divertikeln, sowie Operationen bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Auch Darmverschlüsse und Fisteln können chirurgisch behandelt werden.
Die Heilungsdauer nach einer Darmoperation hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich der Art des Eingriffs und des Gesundheitszustands des Patient:innen. In der Regel kann man mit einer vollständigen Heilung des Darms innerhalb von 6 bis 8 Wochen rechnen, während bestimmte Symptome wie veränderte Stuhlgewohnheiten möglicherweise länger anhalten können.
Wenn ein Teil des Darms entfernt wird, passt sich der verbleibende Darm in der Regel an und übernimmt die Funktionen des entfernten Abschnitts. Dies kann jedoch vorübergehend zu Veränderungen der Stuhlgewohnheiten und Verdauungsprobleme führen. Langfristig können Patient:innen meist ein normales Leben führen, benötigen jedoch möglicherweise Ernährungsanpassungen.
Nach einer Darmoperation erfolgt zunächst die Überwachung im Krankenhaus, üblicherweise für 3 bis 5 Tage. Anschließend ist eine Rehabilitation in einer Rehaklinik sinnvoll (Anschlussheilbehandlung). Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind wichtig, um den Heilungsprozess zu überwachen und eventuelle Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Eine Rehabilitation nach einer Darmoperation kann notwendig sein, um die körperliche und psychische Erholung zu fördern sowie spezifische Therapien wie Ernährungsberatung anzubieten. Dies hilft, die Selbstständigkeit im Alltag wiederherzustellen und mögliche Komplikationen zu minimieren.
Die Dauer des Krankenhausaufenthalts nach einer Darmoperation variiert je nach Art des Eingriffs und dem individuellen Genesungsverlauf. In der Regel beträgt der Aufenthalt etwa 3 bis 5 Tage, kann aber bei Komplikationen oder größeren Operationen länger sein.
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Chefärztin der Abteilung für Onkologie und Pulmologie