Moin Hamburg: Die GQMG-Jahrestagung 2024 19.03.2024

Zuletzt aktualisiert: 19.06.2024 | Lesedauer: ca. 3 Min.

Die GQMG-Jahrestagung 2024 startete mit besonderen Herausforderungen: GDL- und Lufthansa-Streik haben ihr übriges dazu beigetragen, dass die Anreise bereits ein Abenteuer wurde. Mehr als 170 Teilnehmende haben trotzdem den Weg an die Hamburg Medical School gefunden und die beiden Veranstaltungstage Anfang März mit Leben, guten Gesprächen und interessanten Vorträgen gefüllt.

Den Auftakt der Tagung machte ein spannender Beitrag von Dr. Jens Deerberg-Wittram zum Thema Value based Health Care, der mit einem beeindruckenden Best-Practice Beispiel von Prof. Dr. Markus Graefen aus der Martini-Klinik in Hamburg unterfüttert wurde. Hier wurde klar, dass der Einsatz von PROMs einen großen Nutzen für Patient:innen hat und zudem Bewusstsein und Kultur rund um das Thema Qualitätstransparenz befördere. Der Beitrag zeigte jedoch auch, wie viel Einsatz und Identifikation es von Seiten der behandelnden Ärzt:innen braucht, damit die Erhebung von Outcome-Parametern ein Erfolg wird.

Das Panel zum Krankenhaustransparenzgesetz mit Dr. Ulf Debacher, Roman Prinz und Dr. Christoph Veit drehte sich um Fallstricke und Potenziale von Public Reporting und Transparenzportalen. Qualitätskliniken.de und das bereits in 2010 gelaunchte Portal zu Suche und Vergleich von Krankenhäusern wurde darin als Beispiel herangezogen. Die Herausforderungen, ein wirklich gutes, faires und verständliches Portal an den Start zu bringen sind heute wie damals die gleichen. Das IQTIG steht mit dem Auftrag der Bundesregierung hier vor keiner leichten Aufgabe, soll es doch gleichsam Patient:innen bei der Wahl eines geeigneten Krankenhauses unterstützen und die Kliniken fair bewerten.

Annabelle Neudam, Geschäftsführerin des REHAPORTALS, hat mit zwei aktiven Beiträgen an der Veranstaltung teilgenommen:

  • Patientenorientierung in der Reha: Ein Blick auf Value-Based Healthcare und PROMs
  • Patientenerfahrungen und Klinikbewertungen in Vergleichsportalen und sozialen Medien (gemeinsam mit Prof. Uwe Sander, Professor für Medizinisches Informationsmanagement an der Hochschule Hannover)

In beiden Sessions wurde immer wieder klar, dass Patientinnen und Patienten im Zentrum des Gesundheitswesens stehen müssen. Verständliche und leicht zugängliche Informationen bilden den Kern dafür. Darauf aufbauend sollten Feedback und die subjektive Einschätzung des eigenen Gesundheitszustands durch Patient:innen von Kliniken und Behandelnden ernst genommen werden. Letztlich – und das hat sich erst kürzlich bei anderen Wissenschaftskongressen deutlich herauskristallisiert – ist exzellenter Service eine wichtige Komponente im Zusammenhang mit der Zufriedenheit von Patient:innen. Die Servicequalität ist Menschen jedoch nicht wichtiger, als eine qualifizierte Behandlung mit gutem Erfolg.

Das Abschlussplenum gestaltete Saban Ünlü rund um das Trend-Thema Künstliche Intelligenz. Im Gesundheitswesen könnte KI-gestütztes Wissensmanagement die Diagnosestellung beschleunigen und präzisieren. Für viele medizinische Bereiche wie z. b. die Triage ließe sich KI bereits jetzt einsetzen und könnte dazu beitragen, Pflegende zu entlasten.

Portrait von Annabelle Neudam

Geschäftsführerin
DAS REHAPORTAL