Wissenschaftliche Arbeit belegt die Bedeutsamkeit von Spezialisierung in der Rehabilitation 31.01.2023

Zuletzt aktualisiert: 06.06.2024 | Lesedauer: ca. 2 Min.

Es gibt viele Erkrankungen, die so selten sind, dass es lange dauert, bis die Patient:innen eine korrekte Diagnose erhalten. Häufig gibt erst der Aufenthalt in einer spezialisierten Rehaklinik Aufschluss darüber, welche Ursache hinter den Beschwerden steckt.

Dr. Martin Gehlen, Chefarzt der Abteilung Rheumatologie und Osteologie der Klinik DER FÜRSTENHOF in Bad Pyrmont, hat im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit, die er mit weiteren Kolleg:innen veröffentlicht hat, Belege für den Stellenwert der Rehabilitation bei der seltenen Bluterkrankung systemische Mastozytose gesammelt. Bei der systemischen Mastozytose kommt es zu einer Vermehrung von bestimmten Blutzellen in einem oder in mehreren Organen. Es können dadurch eine Vielzahl unspezifischer Symptome im gesamten Körper auftreten.   

Das Team um Dr. Martin Gehlen untersuchte, wie systemische Mastozytose und Osteoporose zusammenhängen und welche Rolle die Kur- und Rehabilitationsmedizin dabei spielt. Die Studie zeigt, dass der Verlauf einer Osteoporose bei systemischer Mastozytose sehr viel schwerer ist als bei anderen Ursachen einer Osteoporose. Außerdem ist die Erwerbsfähigkeit in hohem Maße bedroht, wenn die Diagnose nicht zeitnah gestellt wird. In allen untersuchten Fällen wurde die Diagnose der Mastozytose erst im Rahmen einer Rehabilitation und im Durchschnitt erst fünf Jahre nach Diagnose der Osteoporose gestellt. Durch eine frühzeitige Diagnose und gezielte Therapie hätten schwere Verläufe, die beispielsweise mit Wirbelkörperbrüchen einhergehen, vermieden werden können.

Dr. Martin Gehlen ist stolz auf die Leistung seines Teams an der Klinik DER FÜRSTENHOF: „Es ist nicht selbstverständlich, diese Ergebnisse vorlegen zu können, da wir alle die wissenschaftliche Arbeit neben unserer täglichen Arbeit mit den Patient:innen machen. Aber vielleicht ist auch gerade diese Kombination die große Besonderheit und Qualität unserer Teamleistung.“ Für das wissenschaftliche Engagement durfte Dr. Martin Gehlen nun stellvertretend für alle beteiligten Wissenschaftler:innen den Boxberger-Preis Bad Kissingen entgegennehmen, der seit mehr als 50 Jahren im Bereich der Kur- und Rehabilitationsmedizin verliehen wird.

Preisträger Boxberger-Preis Bad Kissingen
Klaus-Henning Kraft als Vorstandsvorsitzender der Boxberger-Stiftung (von links) gratuliert den Preisträgern Martin Gehlen und Beate Muschalla. Michael Linden, Vorsitzender des Kuratoriums und Anton Schick (hinten) gratulieren ebenfalls.
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