Das Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) und der Passauer Wolf haben ein computergestütztes Programm als Ergänzung zur klassischen Therapie bei Morbus Parkinson entwickelt. In einer Studie konnte der positive Effekt des Programms bestätigt werden.
Morbus Parkinson ist weltweit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung in der Welt, von der etwa ein Prozent der Weltbevölkerung betroffen ist. Die langsam fortschreitende und nicht heilbare Krankheit entsteht durch das Absterben von Nervenzellen im Gehirn, die für die Produktion von Dopamin verantwortlich sind. Ohne diesen Botenstoff kommt es zunehmend zu den typischen Symptomen wie Zittern (Tremor), Muskelstarre (Rigor), verlangsamten Bewegungen, Stimmungsschwankungen und einer gebeugten Haltung.
Im PASSAUER WOLF Bad Gögging kommt ein eigens für Parkinson-Patienten entwickeltes Trainingsprogramm zum Einsatz. Übungen werden dabei auf einem Bildschirm dargestellt, der Patient kann diese gleich mitmachen. Die Bewegungen des Patienten werden dabei von einer Kamera erfasst. Das Schlaue an dem System: Die ausgeführten Bewegungen von Armen und Beinen des Nutzers werden mit den vorab festgelegten optimalen Bewegungsumfängen verglichen. Damit ist ein direktes Feedback über farbliche Signale zur Bewegungsausführung möglich.
Bei den Übungen werden solche verwendet, die aus der wissenschaftlich evaluierten LSVT-BIG®-Therapie stammen. Hier werden vor allem Bewegungen trainiert, die einen besonders großen Bewegungsumfang haben um damit mehr Sicherheit und Weite in der Bewegung zu erreichen.
In einer Studie konnte der positive Effekt des Trainings per Computerprogramm nachgewiesen werden. Dabei wurde verglichen, ob das Training mit dem Computerprogramm im Vergleich zu dem Training mit einem für die LSVT-BIG®-Therapie ausgebildeten Therapeuten dieselben Auswirkungen erzielt. Die computergestützten Übungen hatten annähernd denselben Effekt wie das Training mit dem Therapeuten. Den menschlichen Kontakt kann ein solches Programm nicht ersetzen, aber es stellt eine gute therapeutische Ergänzung dar.
Eine Pressemitteilung zum Thema erklärt weitere Hintergründe.
Geschäftsführerin
DAS REHAPORTAL