Wissenschaftliche Mitarbeiterin
DAS REHAPORTAL
Patientenberichtete Ergebnisdaten (PROMs) rücken verstärkt in den Fokus der Gesundheitspolitik. Während sie bislang nur vereinzelt in der Qualitätssicherung berücksichtigt wurden, gibt es nun konkrete Bestrebungen, sie verbindlich in die Bewertung medizinischer Leistungen zu integrieren.
Die Regierungskommission zur Krankenhausversorgung empfiehlt in ihrer Siebten Stellungnahme PROMs und patientenberichtete Erfahrungen (PREMs) zunächst über einen Zeitraum von zwei Jahren in einer Pilotphase zu erproben und sie anschließend verpflichtend einzuführen. Diese Daten sollen nicht nur in die Qualitätsbewertung von Krankenhäusern einfließen, sondern auch Grundlage für eine qualitätsabhängige Vergütung werden. Ziel ist es, die Ergebnisqualität stärker aus Patient:innensicht zu bewerten und eine patientenzentrierte Gesundheitsversorgung zu fördern.
Auch das Sozialgesetzbuch (§135a SGB V) verpflichtet Leistungserbringer bereits dazu, die Qualität ihrer Leistungen kontinuierlich zu sichern. Dazu gehören wissenschaftlich fundierte, qualitativ angemessene Maßnahmen sowie einrichtungsübergreifende Qualitätssicherung zur Verbesserung der Ergebnisqualität. PROMs bieten hier eine konkrete Möglichkeit, diese Anforderungen zu erfüllen, indem sie Behandlungsergebnisse direkt aus Patient:innensicht erfassen und eine Bewertung der Ergebnisqualität ermöglichen. Leistungserbringer müssen zudem ein internes Qualitätsmanagement etablieren und weiterentwickeln, in Krankenhäusern ergänzt durch ein patientenorientiertes Beschwerdemanagement. PROMs können hier gezielt eingesetzt werden, um patientenberichtete Erfahrungen systematisch zu erfassen und Verbesserungen in der Versorgung zu fördern.
PROMs sind zudem Teil internationaler Qualitätsstandards, beispielsweise in den ICHOM Core Outcome Sets, die weltweit als Basis für patientenorientierte Gesundheitsversorgung dienen.
Die folgende Übersicht zeigt zentrale politische und gesetzliche Rahmenbedingungen, in denen PROMs bereits berücksichtigt werden oder künftig eine Rolle spielen könnten.
| Aktueller Stand | Zukünftige Entwicklung | |
|---|---|---|
| Gesetzliche Qualitätssicherung für Leistungserbringer (§135a SGB V) | Leistungserbringer sind verpflichtet, die Qualität ihrer Leistungen kontinuierlich zu sichern. PROMs sind bisher nicht vorgeschrieben. | PROMs könnten als fester Bestandteil der gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätssicherung eingeführt werden. |
| Empfehlung der Regierungskommission zur Krankenhausversorgung | Die Einführung von PROMs und PREMs wird empfohlen, zunächst im Rahmen einer zweijährigen Pilotphase. | PROMs sollen verpflichtend erhoben und für Qualitätssicherung sowie Vergütung genutzt werden. |
| Qualitätsmessung im Gesundheitswesen | PROMs-Erhebungen finden bisher nur in Modellprojekten oder auf freiwilliger Basis statt. | Eine qualitätsabhängige Vergütung unter Berücksichtigung von PROMs wird diskutiert. |
| Vergütungssysteme im Gesundheitswesen | PROMs sind aktuell nicht an Vergütungsmodelle gekoppelt. | Eine qualitätsabhängige Vergütung unter Berücksichtigung von PROMs wird diskutiert. |
| Versorgungsforschung und Patientenbeteiligung | PROMs-Daten werden in der Forschung genutzt, haben aber bislang wenig Einfluss auf Versorgungsentscheidungen. DAS REHAPORTAL nutzt PROMs bereits zur Unterstützung von Patient:innen bei der Reha-Wahl. | PROMs sollen stärker für Versorgungsplanung, Indikationsstellung und Therapieentscheidungen genutzt werden. |
| Internationale Vergleichssysteme | Länder wie Schweden, die Niederlande und Großbritannien setzen PROMs bereits gezielt für Qualitätsmessung und Vergütung ein. | Deutschland könnte PROMs in internationale Benchmarks wie ICHOM integrieren, um Vergleiche und Standards zu verbessern. |
Durch diese politischen Entwicklungen wird deutlich: PROMs spielen künftig eine entscheidende Rolle in der Qualitätssicherung und Gesundheitssteuerung. Für Rehabilitationskliniken und andere Einrichtungen des Gesundheitswesens erfordert dies, sich frühzeitig mit PROMs-Erhebungen auseinanderzusetzen und sich strategisch auf kommende Anforderungen vorzubereiten.
DAS REHAPORTAL führt bereits PROMs Studien mit Mitgliedskliniken durch.
Weitere Informationen zu PROMs im REHAPORTAL