Zu wenig Ärzte und zu viele offene Stellen, ein mittlerweile bundesweit vorzufindender Istzustand und eine Gefahr für die medizinische Gesundheitsversorgung für ganz Deutschland. Die Anzahl junger Ärztinnen und Ärzte reicht nicht aus, um den Personalbedarf von Rehakliniken, Krankenhäusern und Arztpraxen zu decken. Selbst die Versuche ärztliches Personal aus anderen Ländern Europas anzuwerben, scheint nicht auszureichen. Zu groß ist dabei die Konkurrenz aus Ländern wie der Schweiz oder Norwegen, die mit höheren Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen locken.
So bleibt zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung nur die Anwerbung von potentiellen Bewerbern aus Drittstaaten. Dies gestaltet sich aber oft als langwieriger und bürokratischer Prozess: im Ausland erworbene Studien- und Berufsabschlüsse müssen von offizieller Stelle als gleichwertig anerkannt werden, sonst wird keine Arbeitserlaubnis ausgestellt. Die grundsätzlich sinnvolle Prüfung der Qualität von erworbenen Abschlüssen ist mit einem so aufwendigen Verwaltungsverfahren verbunden, dass die bereits sinkende Zahl von Bewerbern droht einzubrechen.
Besonders groß ist das Problem in ländlichen Gebieten. Sicherlich ein Grund, warum sich nun in einem Bundesland wie Thüringen Wiederstand regt. Der Verband der Privatkliniken in Thüringen e. V. sucht nun mindestens 1.500 Unterzeichner einer Petition mit dem Titel „Hilferuf aus Thüringen: Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse muss beschleunigt werden". Kritisiert werden:
Zeit hat der Verband bis zum 21.05.2020 die benötigten Unterschriften zu erhalten. Dann entscheidet sich, ob sich der Pettionssausschuss im Thüringer Landtag mit dem bisherigen Anerkennungsverfahren von ausländischen Ärzten im Bundesland auseinandersetzen muss.
Leiter Projektmanagement und Finanzen
DAS REHAPORTAL