Viele chronisch kranke Menschen haben zusätzlich mit psychischen Problemen zu kämpfen. Studien zeigen, dass chronisch Kranke ein etwa doppelt so hohes Risiko für psychische Erkrankungen haben wie Gesunde. Bei rund 20 Prozent der Rehabilitanden treten psychische Erkrankungen unabhängig von der Art der Grunderkrankung auf. Dabei sind Depressionen, Angststörungen oder Suchterkrankungen am häufigsten.
Diese so genannten Komorbiditäten stellen besondere Anforderungen an die Rehabilitation. Die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV) reagiert darauf mit dem Modellprojekt Duale Reha: Dabei werden zwei Krankheitsbilder - häufig eine psychische und eine körperliche Erkrankung - gleichwertig behandelt. Ziel ist eine umfassende Genesung, die den Patient:innen eine verbesserte Lebensqualität und eine schnellere Rückkehr ins Berufsleben ermöglicht.
Das Modell der Dualen Reha basiert auf einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit. Ärztliche und therapeutische Teams verschiedener Fachrichtungen, wie beispielsweise Psychosomatik, Kardiologie oder Gastroenterologie, erarbeiten gemeinsam Behandlungspläne und überwachen den Therapieerfolg. Der koordinierte Ansatz ermöglicht es, gegenseitig negativ beeinflussende Krankheitsverläufe frühzeitig zu stoppen. Die Behandlungszeit entspricht der psychosomatischen Rehabilitation und kann bis zu sieben Wochen dauern.
Eine Duale Reha ist ein Angebot für Rehabilitand:innen, bei denen zwei Funktionsstörungen gleichrangig behandelt werden müssen. Die Voraussetzung ist, dass eine körperliche und eine psychische Diagnose vorliegen. Dies kann beispielsweise der Fall sein bei:
Psycho-Dermatologie | Hautkrankheiten und psychische Begleiterkrankungen |
Psycho-Kardiologie | Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit psychischen Belastungen |
Psycho-Diabetologie | Diabetes und psychische Herausforderungen |
Psycho-Gastroenterologie | Magen-Darm-Erkrankungen und psychische Komorbiditäten |
Psycho-Onkologie | Krebserkrankungen und psychische Unterstützung |
Psycho-Orthopädie | Orthopädische Leiden mit psychischen Aspekten |
Psycho-Pneumologie | Lungenkrankheiten und psychische Erkrankungen |
Das Modellprojekt, das bis 2026 läuft, wird in sieben Reha-Zentren der DRV angeboten und zeigt bereits erste Erfolge. Rehabilitand:innen und Fachleute loben die umfassende Betreuung und die erhöhte Behandlungsqualität. Die Möglichkeit, körperliche und psychische Probleme gleichzeitig anzugehen, entlastet Patient:innen und verbessert die therapeutischen Erfolge signifikant.
Patient:innen der Deutschen Rentenversicherung können die Duale Reha in folgenden Einrichtungen in Anspruch nehmen:
Geschäftsführerin
DAS REHAPORTAL