Rückblick auf den MVF-Kongress: Mit PROMs und PREMs zur Patient-Centered Care 11.02.2025

Portrait von Gina-Sophie Labahn.
Gina-Sophie Labahn (Autor:in)
M.Sc. Public Health and Administration

Wissenschaftliche Mitarbeiterin
DAS REHAPORTAL

Zuletzt aktualisiert: 11.02.2025 | Lesedauer: ca. 4 Min.

Am 9. Dezember 2024 fand der 13. MVF-Fachkongress „Mit PROM und PREM zu Patient Centered Care“ statt – eine zentrale Veranstaltung zur Zukunft der patientenzentrierten Versorgung.  Im Vordergrund der Veranstaltung standen die aktuellen Entwicklungen und praktischen Beispiele von Patient-Reported Outcome Measures (PROMs) und Patient-Reported Experience Measures (PREMs)

Internationale Vorbilder und wichtige Erkenntnisse für Deutschland

Besonders spannend waren bereits laufende nationale und internationale Projekte:

Dänemark als Vorreiter in der Integration von PROMs/ PREMs
Mit Pragmatismus, Vertrauen und einer etablierten Governance-Struktur hat Dänemark 99 % seiner Gesundheitsprozesse digitalisiert. Beeindruckend war der sektorübergreifende Einsatz von PRO-Daten zur Verbesserung der Versorgungsqualität und Forschung sowie die Einbindung der Patient:innen über ein zentrales Gesundheitsportal. Der Ansatz zeigt: Vertrauen und Digitalisierung gehen Hand in Hand.

Internationale Perspektive: PaRIS Survey der OECD
Der Survey beleuchtet die Versorgung chronisch erkrankter Patient:innen in 20 Ländern. Erste Erkenntnisse zeigen, dass Selbstmanagementkompetenz entscheidend ist – über 40 % der Patient:innen fühlen sich unsicher im Umgang mit ihrer Erkrankung. Proaktive Informationsweitergabe verbessert nachweislich die Versorgungskontinuität.

PROMs zur Umsetzung von Value-Based Healthcare in Deutschland
Der Bertelsmann Report zu PROMs zeigt deutliche Defizite bei Standardisierung und IT-Strukturen. Gleichzeitig beweist PROMoting Quality, dass PROMs in der Endoprothetik Versorgung und Wirtschaftlichkeit verbessern können. Mit PROMchronic wird nun erforscht, wie PROMs chronisch erkrankte Patient:innen noch besser unterstützen können – ein Schritt in die richtige Richtung!

Praxisbeispiel Schweiz: Kantonspital Winterthur
Mit einer Rücklaufquote von 93 % bei PROMs und einer kosteneffizienten Automatisierung wird hier vorgelebt, wie Daten sinnvoll eingesetzt werden können. Besonders beeindruckend: Der Fokus auf die individuellen Bedürfnisse der Patient:innen und der klinische Alltag profitieren gleichermaßen.

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Auch DAS REHAPORTAL beschäftigt sich intensiv mit der Nutzung von PROMs in der Rehabilitation. Mit unseren Studien untersuchen wir, wie patientenberichtete Ergebnisse die Reha-Qualität langfristig verbessern können.

Mehr zu unseren PROMs-Studien

Das gesamte Programm: 

Thema Referent:in
Begrüßung/Warm-Up Prof. Dr. Reinhold Roski, Herausgeber MVF
Keynote 1: Mit PROM und PREM zur Patient Centered Care Daniela Teichert, Vorstandsvorsitzende AOK Nordost
Keynote 2: Wie in Dänemark mit PROM/PREM die Versorgung zum Nutzen aller gesteuert wird Olaf Mayer, Senior Advisor Health der Kgl. Dänischen Botschaft
Keynote: Wie Versorgungssteuerung mit PROM und PREM aus Patientensicht Sinn stiften kann Cordula Mühr MD MPH, ehrenamtliche Patientenvertreterin im G-BA
Was brauchen wir für ein lernendes Gesundheitssystem? Prof. Dr. Bertram Häussler, Vorsitzender der Geschäftsführung IGES Institut
Wie mit PROMs und PREMs eine patientenzentrierte Versorgung gelingen kann Marion Grote Westrick, Bertelsmann Stiftung / Dr. Matthias Arnold, inav GmbH
Erfahrungen mit der Erhebung von PROM und PREM-Daten im PaRIS Survey der OECD in 20 Ländern Prof. Dr. Oliver Gröne, stellv. Vorstandsvorsitzender OptiMedis
Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von PROMs/PREMs im Krankenversicherungsrecht RA Dr. Dr. Thomas Ruppel, Kanzlei für Medizinrecht und Gesundheitsrecht
Podiumsdiskussion: Folgen für die Gesundheitsversorgung Moderator: Prof. Dr. Bertram Häussler, IGES
PROMs und PREMs zur Umsetzung von Value-Based Healthcare in Deutschland. Wo stehen wir und sollten wir jetzt sinnvoll machen? Dr. Christoph Pross, TU Berlin
Ein holistischer Bewertungsansatz zwischen Nutzen und Ökonomie Melina Sophie Kurte, Senior Managerin VITIS Healthcare
PRO Erhebungen im Rahmen von anwendungsbegleitenden Datenerhebungen (AbD) Ulrike Seay, Ressort Arzneimittelbewertung, IQWiG
Wie kommen wir zu einem situativ angepassten Umgang mit Endpunkten bei besonderen Therapiesituationen? Dr. Andrej Rasch, Nutzenbewertung/HTA-Koordination vfa
PROM/PREM: Erfahrungen aus der Schweiz – Praxisbeispiel aus dem Kantonsspital Winterthur Carolin Kamann, Strategic Business Development Raylytic
Podiumsdiskussion: Folgen für die Politik Moderator: Prof. Dr. Reinhold Roski, MVF