Studentischer Mitarbeiter bei DAS REHAPORTAL
Der demografische Wandel stellt das Gesundheitssystem zunehmend vor große Herausforderungen: Immer mehr ältere Menschen benötigen medizinische Versorgung, gleichzeitig verschärft sich der Fachkräftemangel in Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen zunehmend. Bereits heute ist der Personalmangel deutlich spürbar und droht sich in den kommenden Jahren weiter zu verschärfen. So geht das Statistische Bundesamt in seiner Pflegepersonalvorausberechnung davon aus, dass die Gesamtzahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2049 auf 2,74 Millionen (+ 52 %) ansteigen wird, was einen zusätzlichen Bedarf von mindestens 280.000 Pflegekräften bedeutet (Destatis, 2025). Eine mögliche Lösung sehen viele Einrichtungen in der Anwerbung ausländischer Fachkräfte. Diese können dazu beitragen, Versorgungslücken zu schließen und die Qualität der Patientenversorgung nachhaltig zu sichern.
Die aktuelle Studie des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) zum Thema „Mehr Fachkräfte durch Vielfalt im Krankenhaus“ liefert Zahlen und Erkenntnisse zu diesem Thema: Kaum ein Krankenhaus kommt heute noch ohne Fachkräfte aus dem Ausland aus. Tatsächlich haben 96 Prozent aller deutschen Kliniken entweder aktuell oder zumindest in den letzten fünf Jahren Ärzt:innen oder Pflegekräfte aus dem Ausland beschäftigt.
Besonders auffällig ist die Internationalität im Pflegebereich: 93 Prozent der Krankenhäuser haben Pflegekräfte aus dem außereuropäischen Ausland eingestellt, wobei diese Mitarbeiter:innen aus insgesamt 65 verschiedenen Nationen stammen. Diese Vielfalt resultiert häufig aus den Kontakten und Aktivitäten der Personaldienstleister, die gezielt in verschiedenen Ländern Fachkräfte anwerben und damit regionale Schwerpunkte setzen.
Die Integration der internationalen Fachkräfte in den Klinikalltag verläuft jedoch nicht immer reibungslos. Häufig stehen die Einrichtungen vor Herausforderungen, die vor allem in sprachlichen und fachlichen Unterschieden begründet sind. Hinzu kommen bürokratische und administrative Hürden, insbesondere bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und der Erlangung von Aufenthaltstiteln.
Der Integrationsbeauftragte der VAMED Gesundheit Deutschland äußert sich im Interview mit dem Verband der Privatkrankenanstalten in Bayern zu den Herausforderungen bei der Rekrutierung ausländischer Fachkräfte in Kliniken. Dabei kann er auf seine mehrjährige Erfahrung in diesen Prozessen zurückgreifen:
Intensive Begleitung als entscheidender Faktor
Herausforderungen durch bürokratische Hürden
Zeitaufwand bis zur tatsächlichen Einsatzfähigkeit
Faktor Mensch – Integration als soziale Verantwortung
Die Akquise ausländischer Fachkräfte sei zwar ein aufwändiger Prozess, der Kliniken zeitlich und finanziell stark fordere, doch langfristig wirke sich dies positiv auf die fachliche Qualität und kulturelle Vielfalt der Einrichtungen aus.
Die Beschäftigung ausländischer Pflegefachkräfte hilft uns nicht nur bei der Abfederung des Pflegenotstands, sondern sie bedeutet für die Kliniken und die jeweiligen Teams aufgrund der Vielfalt unterschiedlicher Charaktere, Mentalitäten, Hintergründe und beruflicher Erfahrungen eine echte Bereicherung